Krieg im Frieden - Die umkämpfte Erinnerung an den Ersten Weltkrieg.

Bernd Ulrich, Benjamin Ziemann

Buch, Broschiert
Ausgabe vom 1997
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Krieg im Frieden - Die umkämpfte Erinnerung an den Ersten Weltkrieg. - Bernd Ulrich, Benjamin Ziemann
In diesem Buch geht es nicht um die eigentliche Geschichte, sondern um die Wahrnehmung des Ersten Weltkrieges: Wie wurde der verheerende Krieg in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren dargestellt und von wem in welcher Absicht? Wie wurde er von den Zeitzeugen erinnert? Wer steuerte diese Erinnerungen, und welche Politiken standen dahinter? Wer verschärfte die Debatten um Verlauf, Beendigung und Folgen des Krieges? Wer profitierte von den schon sehr bald entstehenden Klüften der Interpretationen, die die Erinnerungen voneinander trennten? Kaum ein Thema hat die Menschen in dieser Zeit so aufgebracht wie die Erinnerung an den lange nicht verlorengegebenen Ersten Weltkrieg. Der am Ende schier unauflösbare Dissens darüber hat am 30. Januar 1933 mit dazu beigetragen, die NSDAP an die Macht zu bringen. Das Buch enthält 160 wichtige Dokumente und elf Abbildungen, die von den Herausgebern mit Kurzkommentaren versehen worden sind. In der Einleitung wird der historische Zusammenhang ausführlich dargestellt.3-10-010215-0Hartgesottene Männer waren sie, ihr Leben und Sterben der Stoff, aus dem Legenden sind: Arnold Rothstein, der das organisierte Verbrechen revolutionierte; Bugsy Siegel, vielleicht der bestgekleidete Gangster aller Zeiten; Dutch Schultz, dessen unglückliches Ende in Billy Bathgate nur zur Hälfte erzählt wird; Abe »Kid Twist« Reles, der unter nie geklärten Umständen auf dem schmutzigen Vordach eines Hotels in Brooklyn starb; Meyer Lansky, einer der wenigen Gangster, die das Pensionsalter erreichten. Gemeinsam war diesen Männern eines: Sie waren Kinder jüdischer Immigranten aus Osteuropa und Underdogs in einer Gesellschaft, die sie nicht wollte. Sie waren »tough jews«, furchtlos und unerschrocken. Schon ihre Söhne und Enkel schlugen einen anderen Weg ein, sie gingen zur Schule, studierten und hatten Möglichkeiten und Erfolge, von denen ihre Väter nur träumen konnten. Rich Cohen, dessen Urgroßeltern das Diner betrieben, wo regelmäßig die Mitglieder des Syndikats mit dem durchaus ernstzunehmenden Namen »Murder Incorporated« verkehrten, entführt seine Leser in die untergegangene Welt der Brooklyner Straßenecken, der Bars und Nachtclubs, des Glücksspiels, der Prostitution und Bandenkriege. Sein Buch gleicht einem großen Gangsterfilm: Es ist das authentische, wie ein Roman zu lesende Pendant zu Es war einmal in Amerika, Scarface, Bugsy oder Der Pate, akribisch recherchierte und wunderbar erzählte Geschichte zugleich. Es ist ein fesselndes, bisweilen auch melancholisches und persönliches Buch über ebenso berüchtigte wie bewunderte Gangster, über Väter und Söhne, über Orientierung und Fremdheit in einem fremden Land.3-10-030055-6Wer heute in Deutschland für einen ungehemmten Wettbewerb streitet, wird rasch als Neoliberaler attackiert. Der moralische Angriff unterstellt einen Verzicht auf Gerechtigkeit, einen Rückfall in den nackten Wettbewerbskampf aller gegen aller. Doch die Attacke kann pariert werden: Die besseren Argumente, so Rainer Hank, sprechen für die dynamische und freiheitliche Kraft des Liberalismus, der sein eigenes moralphilosophisches Konzept hat. Rainer Hank formuliert in seinem Buch die These, daß sich in Amerika, dem mittlerweile von Links wie Rechts gepriesenen Wirtschaftswunderland, das ganz neue Erfolgsmodell eines stabilen, von Konjunkturzyklen weitgehend unabhängigen Kapitalismus herausbildet, welches das Rennen um die globale Vorherrschaft vor allen anderen Kapitalismen machen und ganz besonders auch für Zentraleuropa Vorbildfunktion haben dürfte. Dies um so mehr, als uns der politisch-historische Rahmen Amerikas vertraut und sympathisch sein müßte: liberale Demokratie, die Verpflichtung auf ein Gesellschaftsmodell in Gleichheit und Freiheit und ein Konsumismus, der die Wertentscheidungen dem Verbraucher überläßt. Die Prägung der globalen Wirtschaft durch das amerikanische Modell wird aber unweigerlich zur Folge haben, daß die Spreizung der Einkommen und Lebenslagen extrem zunehmen wird, was zu einer Verteilungs- und Gerechtigkeitsdebatte herausfordert, die jenseits der eingefahrenen Positionen von Rechts und Links geführt werden müßte. Rainer Hanks thesenstarkes Buch, das leidenschaftlich für die Rehabilitierung des Manchester-Kapitalismus für das 21. Jahrhundert streitet, lädt zu einer solchen Debatte ein, die uns in einer Zeit der großen Übergänge zu ganz neuen Standpunkten verhelfen könnte.3-10-000522-8Der 1948 erschienene Roman über rassisch verfolgte Kinder während der Hitlerzeit irritiert noch immer: In verfremdenden Bildern erzählt er von der Angst, der Bedrohung und der widerständigen Hoffnung der "Kinder mit den falschen Großeltern". "Peitscht uns, tötet uns, trampelt uns nieder, einholen könnt ihr uns erst dort, wo ihr lieben oder geliebt werden wollt." Diese größere Hoffnung haben die Opfer ihren Mördern voraus.