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"Eigentlich hatte ich gedacht, nach Susan Stahnke könne es nicht mehr schlimmer kommen." gesteht die Blondine im Nadelstreifenanzug. Manchmal muß man einfach Pause machen, denn das Feuerwerk aus Bissigkeit und eloquenten Rundumschlägen wird gar zu heftig. Nein, sachlich ist die Kritik am Hermanschen Plädoyer für Heim und Herd nun wirklich nicht: Désirée Nick geht nicht gerade zimperlich mit der Ex-Nachrichtensprecherin um, die "leider keinen Prinzen gefunden hat, der sie in einen Palast wegsperrt." "Überflüssig zu sagen, daß Eva H. zu den Zeiten, die sie heraufbeschwört nicht mal die Nachrichten hätte vorlesen dürfen, sondern ob ihrer Lebensführung als Hexe verbrannt worden wäre." Stutenbissigkeit lässt grüßen. Dennoch: die ausholende und befreiende Replik auf das Buch, das die Frauen wieder an den Herd zurückruft, für Sanduhr- Figur und volle Lippen wirbt und das Wort Emanzipation am liebsten streichen würde, ist ein Genuß. "Eva, zieh dich warm an, sage ich dir," warnt die clevere Entertainerin kampfesfreudig, lebenserfahren und intelligent. Und sie schleudert der "Zuckerschnecke" entgegen: "Der liebe Gott selbst hat den Damenbart verordnet, Frauen die Kraft gegeben, zu Fuß von Schlesien mit drei Kindern an der Hand...dem Terror zu entfliehen, als Trümmerfrau im Blümchenkleid Millionen Tonnen Schutt wegzuräumen und als Kriegswitwe ohne Ausbildung die Brut großzuziehen und den Unterhalt zu beschaffen." Natürlich: mit einem Buch auf ein anderes zu reagieren, wenn das Mode macht, dürfte der Büchermarkt demnächst überschwemmter sein denn je, aber eine solche Paarung von klugem Kopf, brillantem Kontra- Bieten und überschäumender Schlagfertigkeit, das liest man eben mit diebischer Freude. Und schließlich sollte man das alles ohnehin nicht so eng sehen und auch den Humor nicht vergessen: "Der Part der Blondine bei der Tagesschau bleibt nun an Jens Riewa hängen." - Barbara Wegmann |
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