Franz Werfel - Gesammelte Werke in Einzelbänden - Taschenbuch-Ausgabe: Die vierzig Tage des Musa Dagh

Franz Werfel

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 1. Mai 1990
Verkaufsrang: 25390 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783596294589
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Franz Werfel - Gesammelte Werke in Einzelbänden - Taschenbuch-Ausgabe: Die vierzig Tage des Musa Dagh - Franz Werfel
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Der Berg Musa Dagh wird im Sommer 1915 zum letzten Hoffnungsschimmer für ungefähr 5000 Armenier. Auf ihm suchen sie Zuflucht vor Verfolgung, Verschleppung und Ausrottung durch die Türken. Statt sich wie ihre meisten Leidensgenossen in das schreckliche Schicksal zu fügen, setzen sie alles auf eine Karte. Ihr verzweifelter Trumph heißt erbitterter Widerstand, koste es, was es wolle.
Der wohlhabende Geschäftsmann Gabriel Bagradian wird zu ihrem Anführer und zur treibenden Kraft. Obwohl er gebürtiger Armenier ist, verbrachte er einen Großteil seines Lebens in Frankreich. Nach dem Tod des Bruders und Familienoberhauptes kehrt er mit seiner französischen Ehefrau Juliette und dem gemeinsamen Sohn in seine Heimat zurück. Die Falle schnappt zu. Reichtum und europäische Bildung helfen nicht weiter. Ohnmächtig erlebt er die Beschneidung elementarer Rechte, befindet sich von einem Tag auf den anderen in Lebensgefahr. Alle Standesunterschiede verschwinden angesichts des drohenden Todes, nur die Gemeinschaft verspricht Stärke.
Bagradian überzeugt die Dorfgemeinden zum Kampf. Der Musa Dagh wird zur natürlichen Abwehrfestung, die der türkischen Übermacht hartnäckig trotzt. Franz Werfel beabsichtigte, Europäern das Verbrechen an den Armeniern zu vergegenwärtigen. Historische Forschungen ermöglichten eine detailgetreue Schilderung, so daß diese fiktive Erzählung beklemmend authentisch wirkt. Eine Polemisierung gegen die Türken wollte Werfel auf keinen Fall, Schwarzweißmalerei lehnte er entschieden ab.
Dieser Roman, eine Mahnung an die Menschlichkeit, erschien 1933 in Deutschland. Im gleichen Jahr sollten Werfels Bücher verbrannt werden. Die vierzig Tage des Musa Dagh: ein fesselnder Roman und zugleich ein Appell, aus der Vergangenheit zu lernen. -Larissa Carina Seelbach