Zwischen den Welten wandern. Strukturen des antiken Christentums.

Christoph Markschies

Buch, Broschiert
Ausgabe vom 2001
Verkaufsrang: 852989 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783596601011
ASIN: 3596601010 (Amazon-Bestellnummer)
Zwischen den Welten wandern. Strukturen des antiken Christentums. - Christoph Markschies
Kirchengeschichte der ersten vier Jahrhunderte: das sind nicht nur Märtyrer, Mönche und Missionare. Jenseits der spektakulären Stationen der frühen Kirchengeschichte gerät der Alltag der ersten Christen allzuoft in Vergessenheit. Der Jenaer Theologieprofessor Christoph Markschies widmet sich dem Leben dieser "einfachen" Christen, zum Großteil Bürgern des Römischen Reiches. Was hat sie fasziniert am christlichen Glauben? Wie sind sie mit den Loyalitätskonflikten zwischen römischen Bürgerpflichten und christlicher Ethik klargekommen? Wie haben sie ihre Frömmigkeit gelebt, welche Folgen hat der Glaube für Ehe und Familie, Beruf und soziale Stellung gehabt?
Trotz seiner Wissenschaftskarriere hat sich der 38 Jahre junge Theologieprofessor Markschies die Fähigkeit zum verständlichen Schreiben bewahrt. In seinem Buch beweist der Autor einen für die heutige wissenschaftliche Theologenzunft bemerkenswerten Esprit. Neuestes Faktenwissen reichert er gekonnt mit historischen Anekdoten an, mit Leichtigkeit und einem Schuss Ironie zeichnet er in seinem Buch ein ebenso fundiertes wie lebendiges Bild der ersten vier Jahrhunderte der abendländischen Kirche. Anhand vieler Einzelbeobachtungen kommt er zu dem nachvollziehbaren Ergebnis: Aus der Konkurrenz zum römischen Staatskult und zu östlichen Mysterienreligionen ging das Christentum deshalb siegreich hervor, weil es einen "Spagat" zwischen lebensdienlicher Ethik und dem Glauben an die himmlische Ewigkeit vollzog. Mit der Sündenvergebung schenkte es den Menschen der Antike praktische "seelische Entlastung"; der Glaube an einen gnädigen Schöpfergott, der den Menschen in Gestalt seines Sohnes nahe kam, sei in seiner Einfachheit dem überbevölkerten Götterhimmel der hellenistisch-römischen Welt überlegen gewesen. -Uwe Birnstein