Vishnus Tod

Manil Suri

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 22. Januar 2001
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Vishnus Tod - Manil Suri
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Kastendenken, exzessive Armut, der Zusammenprall verschiedener Religionen -- Indien, ein Land, aus dem die exotischsten Märchen kommen, in dem es Prinzessinnen gibt und Kinder, die in der Kloake spielen, ein Land in dem Widersprüche fast in Reinform nebeneinander existieren. Wir befinden uns in Bombay und werden von Autor Manil Suri in die Welt der ganz Armen geführt, die neben den weniger Armen zu existieren versuchen. Ein Mietshaus, einfache Menschen, meist älter, verheiratet oder allein. Sie leben in den Wohnungen des Hauses. Daneben gibt es noch weitere Mitbewohner, und zwar die, die sich im Treppenhaus eingerichtet haben. Zu ihnen gehört Vishnu. Er haust auf dem untersten Treppenabsatz und ist sehr krank. Alle rechnen mit seinem baldigen Tod. Vishnus letzte Wahrnehmungen beschwören Erinnerungen an seine Kindheit und seine Jugendliebe herauf; seine Seele beginnt, sich von seinem Körper zu lösen, um die Treppen in eine überirdische Helligkeit hinaufzusteigen. Daneben lernen wir die Bewohner des Hauses kennen, ihre Ängste, Sorgen, ihren Kleinmut, ihre niederen Beweggründe, wie sie versuchen, ihren haarsträubenden Egoismus vor sich selbst zu rechtfertigen, um einen Aufstieg in die nächste Kaste zu erwirken. Ist es die Armut, die den Menschen gemein macht, ist es die Religion oder sind es einfach nur die zerplatzten Träume? Suri erzählt anhand eines von Armut geprägten Lebens in Indien, das im Angesicht des Todes noch einmal aufflammt -- jetzt freier und reicher als alle anderen -- die ewigen Geschichten vom Krieg der Religionen, von jungen Liebenden, die noch all ihre Ideale haben und dem Bild des Scheiterns ihrer Eltern entkommen wollen, vom verirrten Suchenden, der in den Wahnsinn flüchtet, weil er die Realität nicht zu nehmen weiß oder von der Tragödie einer auf immer verlorenen großen Liebe, die den übrig Gebliebenen nur noch als Schatten seiner selbst zurücklässt. --Daphne Großmann