Mongólia

Bernardo Carvalho

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 29. Januar 2007
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Mongólia - Bernardo Carvalho
Eine faszinierende literarische Reise ins Herz der Mongolei
Sie nannten ihn "buruu nomton", den Unangepassten. Er war Fotograf und ist im Altaigebirge verschollen. Jahre später versucht ein pensionierter Diplomat, das Rätsel um den Fotografen zu lösen und stößt auf ein Labyrinth von Spuren, die ihn tief in die mongolische Kultur, das Nomadenleben und eine merkwürdige Variante des Buddhismus führen.
Ein pensionierter Diplomat liest in Rio de Janeiro die Nachricht von der Ermordung eines Kollegen, der ihm unterstellt war, als er in Peking arbeitete. Und ihm fällt wieder ein, wie widerwillig dieser ansonsten fähige junge Mann reagierte, als er einen speziellen Auftrag ausführen sollte: Der Sohn eines einflussreichen Brasilianers, ein Fotograf, war ein Jahr davor im Altaigebirge im äußersten Westen der Mongolei verschwunden, und sein Vater verlangte, dass man sich auf die Suche nach ihm machte. Bewegt kramt der alte Diplomat Papiere hervor, die ihm sein Kollege nach der Reise aushändigte, und findet darunter zwei Tagebücher, das des verschollenen Fotografen und das seines soeben ermordeten Kollegen. Er beginnt, nach Verbindungen zu suchen. Beide berichten von unzuverlässigen Führern, von Treffen mit Nomaden in der Wüste Gobi und in den mongolischen Steppen, vom Leben der Rentiere züchtenden Tsaatan an der Grenze zu Russland, von der Begegnung mit einem Untertonsänger, einem zwielichtigen buddhistischen Mönch und einem kasachischen Falkner. Der Fotograf scheint besessen gewesen zu sein von einer erschreckenden Gottheit, die als nackte, rote Frau mit einem blutgefüllten Schädel in der Hand dargestellt und offenbar heimlich verehrt wird. Der junge Diplomat, "der Westler" genannt, folgt den Spuren des Fotografen immer tiefer ins Herz der Mongolei, obwohl er Land und Leute mit Distanz und Misstrauen, ja Abscheu betrachtet. Doch so nahe er ihm auch zu kommen glaubt: Es scheint, dass sein Weg nie zum vorgesehenen Ziel führt, dass etwas zu finden erst möglich ist, wenn man die Suche aufgegeben hat.
"Was am Ende den Sieg der Fiktion sichert, ist die von dem versierten Schriftsteller entwickelte Erzählkonstruktion, und das macht auch die Bedeutung dieses fesselnden Buches aus ... Es bleibt dem Leser überlassen, den im Laufe der Erzählung entstandenen Rätseln Sinn zu geben, sich zwischen nicht eindeutig geklärten Bedeutungen zu entscheiden ... Und auch die Frage zu beantworten, ob die Mongolei verlockend ist oder beängstigend ..."
Idéias
"'Neun Nächte' hätte allein als Rätselaufgabe, als tropisches Sudoku-Spiel schon seinen Reiz. Carvalhos Ethnologen-Roman enthält zudem großartige und komische Passagen ... Vor den inneren Dämonen zu fliehen, so könnte das Abstract dieses blitzgescheiten, dabei nie ins Thesenhafte abgleitenden Buchs lauten, ist zwecklos. Man kann sie allenfalls im Erzählen bannen. Ein Roman ist auch nichts anderes als ein Ritual der westlichen Kultur, ein mächtiger Abwehrzauber gegen den 'horror vacui', gegen die Angst vor der Leere des Lebens."
Frankfurter Allgemeine Zeitung über "Neun Nächte"
"Ein literarischer Versuch mit offenem Ausgang, im Ergebnis eine Mischung aus Dokumentation und Ritterroman ... Das Besondere und Bestrickende an diesem Roman ist, dass er das Protokoll seiner eigenen Entstehung mitschreibt ... Und genau so verwandelt sich in den Neun Nächten der Stoff für einen Roman, mit all seinen exotischen Ingredienzen, seinen Fakten und Spekulationen vor den Augen des Lesers tatsächlich in einen Roman, in die dauerhafte Gegenwart der Worte, der Geschichte und der unbeantworteten Fragen - ein Exempel für das wundersame Entstehen von Literatur."
DIE ZEIT über "Neun Nächte"