Europa - verflucht begehrt

Vedran Dzihic, Silvia Nadjivan, Hrvoje Paic

Buch, Broschiert
Ausgabe vom 11. Sept. 2006
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Europa - verflucht begehrt - Vedran Dzihic, Silvia Nadjivan, Hrvoje Paic
Europa - verflucht begehrt ist die erste systematische und komparative Untersuchung der Europabilder in postjugoslawischen Ländern. Eine gegenwartsbezogene Politanalyse über den "Balkan" und sein Verhältnis zu "Europa", die Europa- und Balkan-Mythen als Teil bestimmter Politiken entlarvt und damit völlig neue Perspektiven auf das gemeinsame Europa zulässt. Europa-Klischees in Südosteuropa reflektieren Wunschbilder, Idealvorstellungen, aber auch Schreckensvisionen von Europa. Dabei repräsentiert "Europa" den Traum von Aufschwung und Anerkennung, gleichzeitig aber auch den Albtraum von Bevormundung und Aufgabe der eben erst etablierten staatlichen Souveränität.
Welche Europavorstellungen werden in der politischen Auseinandersetzung eingesetzt? Zu welchem Zweck? Welche Bilder werden aufgegriffen, welche Klischees bedient? Wie werden dadurch Geschlechterverhältnisse reflektiert? Und wie werden "Europa" und "Balkan" im Zuge einer möglichen EU-Integration gedeutet?
Vier junge WissenschafterInnen mit starkem persönlichem Bezug zu Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Serbien analysieren diese Bilder über Europa und den Balkan im Spannungsfeld zwischen nationaler Selbstbestimmung und EU-Integration: Zum politischen Schlüsselbegriff wurde "Europa" bereits in den 1990er-Jahren nach dem Zerfall des jugoslawischen Staates und im Zuge der Diskussionen um die Anerkennungspolitik des Westens am Balkan. Im Kontext der EU-Integration wird von "Europa" vor allem bessere Zukunft erwartet - es soll den Ländern Demokratie und Wohlstand bringen und die Gesellschaften modernisieren. Europa hat sich im Südosteuropa der letzten 15 Jahre aber auch zum ultimativen Instrumentarium entwickelt, um eigene Politiken zu rechtfertigen und jene der jeweils anderen abzulehnen: "Europa" ist zum Logos und Mythos der drei postjugoslawischen Gesellschaften geworden.