Eugenik in Österreich - Biopolitische Strukturen von 1900 bis 1945

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Eugenik in Österreich - Biopolitische Strukturen von 1900 bis 1945 -
Gibt es unwertes Leben, das es auszumerzen gilt? Eine Frage, die im Zeitalter der Pränataldiagnostik und der laufend neuen Erkenntnisse der Humangenetik aktueller scheint denn je und die dennoch tiefe historische Wurzeln hat.Eugenik will die Ausbreitung von Genen mit ungünstigen Wirkungen in menschlichen Populationen möglichst einschränken, andererseits erwünschte Genkonstellationen erhalten oder vermehren.Die Erkenntnis, dass die damit verbundene Vorstellung eines rassisch homogenen und erbgesunden Volkskörpers zu den zentralen politisch-ideologischen Elementen des Nationalsozialismus gehörte, hat heute in der wissenschaftlichen Betrachtung der NS-Zeit den Status eines Allgemeinplatzes erlangt.Weniger selbstverständlich mutet da die Einsicht an, dass auch das öffentliche Gesundheitswesen seit jeher unter dem Paradigma der Abwehr von Gefahren für die Allgemeinheit von einer Orientierung auf ein fiktives Volksganzes ausgeht, die im Kontext dieses Sammelbandes eindrucksvoll Kontur g
ewinnt.Erstmals betrachtet eine Publikation in dieser Breite Grundlagen der österreichischen post-habsburgischen Eugenik-Bewegung, verweist auf Kontinuitäten und Brüche in der Auseinandersetzung und sieht die Auswüchse der Erb- und Rassenhygiene im Nationalsozialismus nur als logische Folge des letztlich unbegrenzten Radikalisierungspotenzials einer politisch entgrenzten, keinen rechtsstaatlichen Einschränkungen mehr unterworfenen Medizin.