Aufzeichnungen eines Jägers: Roman

Ivan Turgenev

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 7. Sept. 2004
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Aufzeichnungen eines Jägers: Roman - Ivan Turgenev
Alles andere als eine beschauliche Idylle ist das Landleben, wie es sich den Augen und Ohren des umherstreifenden Jäger-Chronisten darbietet. Es wird regiert von Verbohrtheit, Unmenschlichkeit und roher Gewalt. Turgenevs meisterliche Komposition von zweiundzwanzig Novellen rundet sich zu einem eindringlichen Epochenbild Rußlands zur Mitte des 19. Jahrhunderts.
Der Titel vermittelt in einer Art verharmlosender Camouflage, es würde in diesem Buch um landläufiges Jägerlatein gehen. Doch die zaristische Zensurbehörde ließ sich durch diese Finte nicht lange hinters Licht führen und verbot die «Aufzeichnungen eines Jägers» noch im Erscheinungsjahr. Die Schilderung menschenunwürdiger Zustände, die aufklärerisch-realistische Figurenzeichnung, vom Leibeigenen bis zum Gutsbesitzer, vom Handwerker bis zum kleinen Beamten, wirkte trotz Verbots als Sprengstoff in der Diskussion um die Aufhebung der Leibeigenschaft in Rußland.
Mit der Novellensammlung von 1852 trat Turgenev die Erbschaft der Puschkinschen Erzählkunst an. Die «Aufzeichnungen» begründeten im Nu seinen Ruf als Erzähler von europäischem Format. Die sanfte Ironie, die die Erzählhaltung wie in einem scheinbar absichtslosen Erlebnisbericht prägt, erhöht die Drastik des Geschilderten ungemein wirkungsvoll. Peter Urban, maßgeblicher Kenner und Vermittler russischer Weltliteratur, erschließt in seiner Neuübersetzung den Bedeutungs- und Nuancenreichtum des Werks mit der ihm eigenen Meisterschaft.