Nur die Schatten bleiben: Der Aufstand im Vernichtungslager Sobibor

Thomas Toivi Blatt

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 2003
Verkaufsrang: 200520 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783746680682
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Nur die Schatten bleiben: Der Aufstand im Vernichtungslager Sobibor - Thomas Toivi Blatt
Aus der Amazon.de-Redaktion
Am Nachmittag des 14. Oktober 1943 geschieht das Unvorstellbare. Den Häftlingen des Vernichtungslagers Sobibór gelingt ein Massenausbruch. Sie töten fast die gesamte SS-Lagerleitung und fliehen in die nahen Wälder. 400 Lagerinsassen beteiligen sich an den Kämpfen, über 300 können entkommen, aber nur 53 von ihnen kommen durch. Der Rest wird festgenommen und exekutiert, oft mit Hilfe der polnischen Bevölkerung.
Thomas Tovi Blatt ist einer der Überlebenden. Er gehörte zu denjenigen Häftlingen, die den Aufstand planten und minutiös vorbereiteten. In Nur die Schatten bleiben schildert Blatt den Verlauf der Revolte und seine Flucht aus Sobibór. Vor allem aber erzählt er vom Überleben. Was es bedeutete, als Jude im besetzten Polen zu (über)leben, im Ghetto, im Gefängnis, unter dem Terror von Gestapo und SS und schließlich im Vernichtungslager, einem Ort, wo jedes menschliche Gefühl erstarb.
Sobibór war die kleinste der Todesfabriken. Über eine Viertelmillion Menschen, vor allem Juden aus Polen und der Sowjetunion, aus den Niederlanden und aus Frankreich wurden hier in den Gaskammern ermordet. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde das Lager aufgelöst und alle Spuren der Massenmorde beseitigt. Was in Sobibór geschah, sollte nach dem Willen der Täter geheim bleiben, doch die schmerzlichen Erinnerungen der Überlebenden ließen sich nicht auslöschen.
Angetrieben von dem Wunsch, die Wahrheit über Sobibór zu rekonstruieren, hat Thomas Blatt in jahrelanger Arbeit Informationen zusammengetragen, die sein eigenes Zeugnis ergänzen. Er recherchierte in Archiven, nahm an Kriegsverbrecherprozessen teil, sprach mit Überlebenden und Tätern. Sein Gespräch mit dem SS-Offizier Karl Frenzel, dem dritten Mann in der Lagerhierarchie, gehört denn auch zu den entlarvenden Momenten dieses Buches. -Stephan Fingerle