So fern wie der Himmel: Roman

Julian Lees

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 21. Aug. 2006
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So fern wie der Himmel: Roman - Julian Lees
Eine opulente Familiensaga - und ein rauschendes Fest für die Sinne.
Von der Russischen Revolution bis zu den Dreißigerjahren im brodelnden Shanghai - dem jungen englischen Autor Julian Lees ist eine mitreißend dramatische Schicksalssaga gelungen, die auf der Geschichte seiner eigenen Familie beruht! Ein bewegender, kraftvoll erzählter Roman voller Sehnsucht, Hoffnung und großer Gefühle.
Manchmal bedarf es nur eines einzigen, geflüsterten Satzes - und das Schicksal einer ganzen Familie scheint für immer besiegelt ... Als der zarentreue Vassya zu Beginn des 20. Jahrhunderts an die Milizen verraten wird, beginnt für die Trofimows jäh ein tödlicher Spießrutenlauf: Begleitet von nichts als Tod und Hunger, gelingt ihnen die Flucht in das russisch-chinesische Grenzgebiet bei Harbin. Doch auch hier ist die Familie noch längst nicht sicher vor den Häschern der Revolution ...
Und so fliehen die Trofimows immer weiter, bis zum Delta des Yangtse - in die schillernde Handelsmetropole Shanghai. Aber auch an diesem überwältigend fremdartigen Ort kämpfen die verzweifelten Russen ums nackte Überleben inmitten von Armut und politischem Terror. Bis Vassyas Tochter Agrapina eines Tages dem jungen Eurasier George Talbot begegnet - der ebenso wie sie den bitteren Geschmack der Verzweiflung kennt. Georges Erbe ist sein unbeugsamer Wille zur Gerechtigkeit. Und ein Herz, das die Erfüllung seiner Liebe gegen alle Widerstände sucht ...


2 Erzählstränge durchziehen diesen opulenten Roman: Einerseits das Schicksal der russischen Familie Trofimow, auf der anderen Seite das der Eurasier Talbot. Der zarentreue Vassya Trofimow wird verraten und muss mit den Seinen während der Revolution Hals über Kopf fliehen, zuerst in die Mandschurei und dann, Jahre später, nach Shanghai. Überallhin begleitet sie der nackte Kampf ums Überleben und die Angst vor Verfolgung und Rache. Die Talbots wissen ebenfalls was es heißt, Außenseiter zu sein. Vor allem der jüngste Sohn George scheint daran und an seinem strengen Vater zu verzweifeln. Als sich Trofimows kluge Tochter Agrapina und George kennen lernen, steht ihre Verbindung unter keinem guten Stern. Nur Georges unerschütterlichen Liebe ist es zu verdanken, dass Vassya seine Intoleranz gegenüber Nicht-Russen verliert und in dem jungen Unternehmer den rechten Partner für seine Tochter sieht.

Das Erstlingswerk des Autors, dem wohl die bewegte Geschichte seiner eigenen Großeltern zugrunde liegt, liest sich atemberaubend spannend und vermittelt ein glaubhaftes Bild vom harten Schicksal Vertriebener.
Die Spannung wächst manchmal ins Unerträgliche, und dennoch ergeben sich immer wieder urkomische, humorvoll erzählte Szenen, so dass man hellauf lachen muss. Außerdem ist das Buch sehr ansprechend gestaltet, mit einem wunderschönen Einband.