Abstraktion - Kapitalismus - Subjektivität: Die Wahrheitsfunktion des Werks in der Moderne

Sebastian Egenhofer

Buch, Broschiert
Ausgabe vom 1. Aug. 2008
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Abstraktion - Kapitalismus - Subjektivität: Die Wahrheitsfunktion des Werks in der Moderne - Sebastian Egenhofer
Sebastian Egenhofer verfolgt die beiden meist getrennt behandelten Stränge der modernen Repräsentationskritik und zeichnet den Moment ihrer Überkreuzung in der amerikanischen Minimal Art, speziell im Werk von Donald Judd nach. Nach wie vor stellt die Abstraktion in der Malerei eine der zentralen Herausforderungen der Moderne an einen tradierten Begriff des Kunstwerks dar.Das abstrakte, im Extremfall mono-chrome Bild tendiert dazu, ein bloßes Objekt zu sein. Den anderen Pol des modernen Ikonoklasmus, das industrielle Serienprodukt, das durch die Wahl des Künstlers den Status des Werks erhält, ist das Duchampsche Ready-made.Mit der ausführlichen Darstellung des Bezugs der Ready-mades zum Hauptwerk Duchamps, dem Großen Glas, mit Ausblicken auf die Werke von Ad Reinhardt und John Cage, von Jack-son Pollock, Andy Warhol und Piet Mondrian entwirft das Buch eine Topologie der Kunst der Moderne.

Die Krise der Repräsentation durchläuft im 20. Jahrhundert einen Moment, in dem Kunstwerke nicht mehr von bloßen Objekten zu unterscheiden sind. In der amerikanischen Minimal Art der sechziger Jahre ist das Werk auf ein Ding reduziert, das, statt ein Bild einer Welt zu entwerfen, nur sein eigenes Vorhandensein auszusagen scheint: it is what it is, what you see is what you see. Seit dem Durchgang durch den Spiegel dieser Tautologie bezieht sich Kunst in vielfältiger Weise nicht mehr auf eine repräsentierte, sondern auf die Welt, der es selbst angehört. Die minimalistische Situation kann so als Schwelle zur zeitgenössischen Kunstproduktion verstanden werden. Das Buch beschreibt die doppelte Genealogie dieser Schwellensituation, indem es einerseits die Geschichte der Bildabstraktion vom Impressionismus bis zu Frank Stellas protominimalistischer Malerei verfolgt und andererseits das Verhältnis des modernen Werks zur kapitalistischen Warenproduktion analysiert, das emblematisch in Marcel Duchamps Ready-mades zum Ausdruck kommt. Zwischen den extremen Polen der modernen Repräsentationskritik, dem Ready-made und dem monochromen Bild, wird so eine Topik der Kunst der Moderne aufgespannt, von der aus neues Licht auf die Arbeit von Künstlern wie Marcel Duchamp und Piet Mondrian, Andy Warhol und Ad Reinhardt, Donald Judd und Jackson Pollock fällt.