Blast to Freeze - Britische Kunst im 20 - Jahrhundert

Richard Cork, David Curtis, Penelope Curtis

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 2002
Verkaufsrang: 851865 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783775711807
ASIN: 3775711805 (Amazon-Bestellnummer)
Blast to Freeze - Britische Kunst im 20 - Jahrhundert - Richard Cork, David Curtis, Penelope Curtis
Aus der Amazon.de-Redaktion
Im Bereich der zeitgenössischen Kunst werden die Schlagzeilen der letzten Jahre von Großbritannien beherrscht: Die Nominierung junger Künstler für den Turner Price, die wie Tracey Emin mit sexuellen Bekenntnissen oder wie Chris Ofili mit Elefantendung auf Heiligendarstellungen die öffentliche Meinung erregen. Die 1997/98 international gezeigte Ausstellung mit Werken der YBAs, der Young British Artists, die mit dem programmatischen Titel Sensation versehen wurde, verdiente sich diese Bezeichnung prompt. Im Frühjahr 2000 eröffnete in einem alten Kraftwerk am Ufer der Themse die Londoner Tate Modern, die seither jegliche Besucherrekorde einstellt und zum Mekka der Kunst des 20. Jahrhunderts avanciert.
Das Kunstmuseum Wolfsburg nimmt diese Schlaglichter zum Anlass, sich der britischen Kunst des vergangenen Jahrhunderts mit einer großen Ausstellung zu nähern. Blast to Freeze. Britische Kunst im 20. Jahrhundert greift im Titel markante Einschnitte in der Kunstentwicklung der Insel auf, die das Jahrhundert britischer Moderne definieren: Blast! ist der Titel eines 1914 erschienenen Magazins der Vortizisten, einer vom Kubismus und italienischen Futurismus beeinflussten englischen Künstlergruppe, die als Wegbereiter der britischen Moderne wirkte. Mit der unter anderem von Damien Hirst inszenierten Ausstellung Freeze, die 1988 in den Londoner Docklands Arbeiten von Kunststudenten zeigte, begann der Siegeszug der YBAs, die während der 90er-Jahre nicht nur die zeitgenössische britische Kunst sondern auch den internationalen Kunstmarkt dominierten.
Die bei Hatje Cantz erschienene Begleitpublikation zur Wolfsburger Ausstellung beleuchtet in vorzüglicher Weise Strömungen und Entwicklungen der britischen Kunst innerhalb dieses Zeitrahmens. Der Leser erhält dabei ein opulentes Werk mit 368 Seiten und fast 400 Abbildungen, davon mehr als die Hälfte großformatige Farbtafeln. Die von verschiedenen Autoren beschriebenen Epochen, Gruppierungen und Richtungen werden dabei jeweils durch eine eigene, der Zeit gemäße Typografie hervorgehoben, ein Kunstgriff, der das visuelle Vergnügen an diesem Buch noch steigert. An die chronologische Betrachtung schließen sich drei Essays zu Themen an, die für die spezifische Situation britischer Kunst im 20. Jahrhundert eine zentrale Rolle spielen: der Einfluss englischer Kunsthochschulen, die Förderung britischer Künstler und die Rolle des Kritikers. Ein Verzeichnis der ausgestellten Werke, Biografien zu den Künstlern und Autoren sowie eine Bibliografie aktueller Forschung zur britischen Kunst des 20. Jahrhunderts runden diese hervorragende Publikation ab, die eine beeindruckende Bandbreite moderner britischer Kunst vorstellt, die weit über die Sensationen der letzten Jahre hinausgeht. -Jörg Völlnagel