Nee! sagte die Fee

Kirsten Boie, Jutta Timm

Buch, Gebunden
Ausgabe vom Februar 2000
Verkaufsrang: 82122 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783789163197
ASIN: 3789163198 (Amazon-Bestellnummer)
Nee! sagte die Fee - Kirsten Boie, Jutta Timm
Da kann die kleine Hexe so lange "Nee!" rufen und es auch ernst meinen, wie sie will, einmal lügt sie dabei doch. Und zwar ganz am Ende der Geschichte. Was bis dahin alles passiert, ist besonders spannend für die Kinder, die gerne mal richtig laut "Nee" schreien, dabei mit dem Fuß aufstampfen und sich dabei gut fühlen. Das sind Kinder - aber das wissen die selbst am besten - die gerne trotzig oder bockig sind, Kinder, die sich selbst unter der Bettdecke zuflüstern: "Ich bin schon selber groß".
Die kleine Fee, bezaubernde Heldin des neuen Bilderbuchs von Kirsten Boie und Jutta Timm, ist so ein Kind. Sie hat einfach keine Lust, Flügel zu putzen, ihren Zauberstab zu wienern, sich die Füße zu waschen und Milch zu trinken. Sie will nicht artig sein und entschließt sich deshalb, eine böse Fee zu werden und auf die Karriere als gute Fee zu pfeifen.
Der erste Tag ihres Daseins als böse Fee ist jedoch ziemlich anstrengend: Keiner will ihr glauben, dass sie jetzt anders ist, und außerdem sind die schmutzigen Flügel doch ein bisschen unbequem beim Fliegen. Das Schlimmste aber ist, dass ihr nicht einmal mehr die Leser so richtig glauben wollen, als sie trotz allem wieder laut "Nee" ruft - ja, und das steht ganz am Ende der Geschichte.
Jutta Timm, unter anderem mit dem UNICEF-Preis und einem amerikanischen Kinderbuch-Preis ausgezeichnete Illustratorin von Kinderbüchern, setzt die Charaktere der munteren Geschichte treffend um - die Nachwuchs-Hexe ist ein liebenswertes Mädel, so bockig sie auch sein mag. Das Gemeinschaftswerk von Boie und Timm ist ein schönes Vorlese- und Selberlese-Buch. Wie in ihren zahlreichen anderen Büchern über und für Kinder (Paule ist eine Glücksgriff) beweist Boie das Einfühlungsvermögen in Kinderseelen, das diese nötig haben, um so unumstößlich gut zu werden, wie die kleine Fee. -Petra Breitenbach