Hunger nach weniger: Geschichte einer Magersucht

Jessica Antonis

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 2001
Verkaufsrang: 76096 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783800027958
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Hunger nach weniger: Geschichte einer Magersucht - Jessica Antonis
Aus der Amazon.de-Redaktion
Es beginnt ganz harmlos: Die 14-jährige Anne weiß mal wieder nicht, was sie anziehen soll. In jedem Rock sieht sie dick aus. Ganz anders ihre Freundin Amaryllis - der steht einfach alles blendend. Anne sei eben etwas mollig, meint Amaryllis. Und genau das will Anne jetzt ändern: mit einer kleinen Diät. Wenn sie erst einmal die 53 Kilo erreicht hat, wird sich ihr Leben ändern, wird sie endlich wunderschön und beliebt sein. Doch kaum hat sie ihr Gewichtsziel erreicht, peilt sie die 47 Kilo an, dann 40 Kilo. Und noch immer fühlt Anne sich fett und hässlich. Tag und Nacht kreisen ihre Gedanken nur um Sahnetorten, Pizzastücke und die grausamen Zahlen auf der Waage. Essen ist ihr Feind geworden, und der Hunger nach weniger wird mit jedem Tag größer.
Anorexia nervosa, Magersucht: Etwa ein Prozent der Frauen zwischen 12 und 35 Jahren leiden unter dieser Ess-Störung. Einer der Erkrankungsgipfel liegt bei Mädchen um die 14 Jahre. Dennoch richtet sich ein Großteil der Literatur zum Thema an Ältere, an Eltern oder Experten. Der Roman Hunger nach weniger kann diese Lücke zumindest etwas füllen. Die Belgierin Jessica Antonis verarbeitet darin ihre eigenen Erfahrungen mit Magersucht.
Stilistisch ist das Debütwerk der hauptberuflichen Stewardess zwar kein Meisterwerk, authentisch und berührend ist der Roman jedoch allemal: Der aussichtslose Kampf gegen Essen und damit gegen jede Art von Lebensgenuss, die rührende Hilflosigkeit und der zerstörerische Selbsthass, der schleichende Selbstmord eines zutiefst unsicheren Mädchens lassen keinen Leser kalt. Eine Muss-Lektüre gerade für Jugendliche, die das fatale Barbie-Ideal nicht aus dem Kopf bekommen. -Beate Strobel