Der Duft des Blutes

Ulrike Schweikert

Buch, Broschiert
Ausgabe vom 15. März 2008
Verkaufsrang: 60939 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783802581472
ASIN: 3802581474 (Amazon-Bestellnummer)
Der Duft des Blutes - Ulrike Schweikert
Hinter dem Pseudonym Rike Speemann verbirgt sich die in Schwäbisch Hall geborene Autorin Ulrike Schweikert, die mit dem Roman Der Duft des Blutes eine vampirisch-kriminalistische Liebeserklärung an Hamburg abliefert, die in der Gegenwart spielt, dabei aber auch immer wieder Rückblicke in die bewegte Vergangenheit der Hansestadt wirft.
Der jahrhundertealte Vampir Peter von Borgo lebt in Hamburg und ist sorgsam darauf bedacht, keine Aufmerksamkeit zu erregen. Deshalb tötet er die Menschen nicht, die er aussaugt, sondern nimmt ihnen nur einen Teil ihres Blutes und mittels Hypnose die Erinnerung an seine Tat. Der Zufall führt ihn mit der geschiedenen Kommissarin Sabine Berner zusammen, und er wird von einem lange nicht bekannten Begehren erfasst. Und so beginnt er ein Katz- und Mausspiel mit ihr, denn je länger er sich ihr Blut versagt, umso größer wird sein Begehren. Und auch Sabine Berner fühlt sich zu dem großen dunkelhaarigen Mann hingezogen. Allerdings meldet sich immer wieder ihr misstrauischer Verstand zu Wort: Peter von Borgo scheint mehr über den Fall eines scheinbar psychotischen Serienmörders, den sie gerade bearbeitet, zu wissen, als ein Unbeteiligter wissen sollte. Zu allem Überfluss führen Spuren in ihre Polizeidienststelle - und es bleibt die Frage, ob einer ihrer Kollegen hinter den Morden steckt oder sich ein Fremder unbemerkt Zugang zur Dienststelle verschaffen konnte. Für einen Menschen wäre das eigentlich unmöglich.
Der Duft des Blutes verbindet Elemente des Krimis und des Vampirromans. Doch was P.N. Elrod mit ihrem Vampirdetektiv Jack Fleming - wenn auch auf gänzlich andere Weise - gelungen ist, funktioniert hier nicht. Die Figuren bleiben überwiegend klischeehaft, die Passagen über Hamburg erinnern eher an einen Reiseführer als an eine erlebte Stadt, und die Krimihandlung ist ausgesprochen vorhersehbar. Der Roman hat durchaus seine unterhaltsamen Szenen, doch insgesamt kann er nicht überzeugen - leider, denn ein Blutsauger in St. Pauli ist eine durchaus faszinierende Vorstellung. -Ewald Richter