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Todorov schlägt eine Brücke zwischen philosophischen Gedanken und Beobachtungen der kindlichen Entwicklung, in der sich Gefühle und Fähigkeiten aus dem Kontakt mit einem Gegenüber ausbilden. Er zeigt die Gefahren, die in fehlgeleitetem Selbstverwirklichungsdrang liegen. Und er setzt an die Stelle der Klage über den Gegensatz zwischen Individuum und Gesellschaft den Entwurf eines gemeinsamen Lebens, in dem sich um die Anderen zu kümmern keineswegs bedeutet, sich seiner selbst zu berauben. Der Mensch ist ein Mängelwesen. Als ganz und gar menschliche Verhaltensweise beschreibt Todorov unseren Wunsch nach Anerkennung durch die Anderen. Dieser Wunsch ist der Ausgangspunkt aller sozialen Handlungen. Auch scheinbar auf Selbständigkeit gegründete Weltanschauungen wie die Ideologie vom "Herdenmenschen" bedürfen des Anderen, und sogar die bis ins Äußerste gedachten Entwürfe von Sade und Bataille kommen nicht ohne ihn aus. Todorov... |
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