Boese Tagebücher: Unaussprechlich peinlich

Mirja Boes

Buch, Broschiert
Ausgabe vom 16. Januar 2009
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Boese Tagebücher: Unaussprechlich peinlich - Mirja Boes
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Mirja Boes gehört zu denen, die nichts wegwerfen und die gerne andere an ihrem Leben teilhaben lassen. Jetzt hat die Moderatorin und Comedian ihre Tagebücher aus jungen Jahren auf dem elterlichen Dachboden aufgespürt -- und nimmt uns mit in ihre Teenagerzeit in den achtziger Jahren, also zu Zahnspangen, Dornenvögeln und absolutem Gefühlschaos. Leser lernen Armkobras oder Warmhalte-Freunde kennen und erfahren zudem, was schlimmer ist, als mit einer grölenden Horde von Bundeswehr-Ausscheidern im Zugabteil zu sitzen. Und das kommt echt gut rüber, denn Boes erzählt pointiert und witzig. Mirja Boes gehört zur ?Generation Golf?, wie Florian Illies die zwischen 1965 und 1975 Geborenen in seinem gleichnamigen Buch bezeichnet. Doch während sich Popliterat Illies in seinen erfolgreichen Anekdoten auf typische Äußerlichkeiten der Jugend in den achtziger Jahren einschießt, geht?s bei Boes ums Eingemachte, nämlich um die persönliche Gefühlswelt von ?unfertigen Erwachsenen?, wie sie schreibt. Dabei plaudert Mirja wie mit einer Busenfreundin über Jungs, mit denen sie Schluss machte, ohne dass diese wussten, dass sie zusammen gegangen waren. Und das ist nicht unaussprechlich peinlich, wie der Untertitel ihres Buches ankündigt, sondern urkomisch und richtig unterhaltsam. Zudem garniert Boes ihre Rückblicke mit einigen aktuelleren Episoden, dazu gehören Absacker auf ?Malle?. Normalerweise sind fremde Tagebücher tabu. Doch da sich die Autorin aus freien Stücken offenbart, wird das Verbotene legal, und darin liegt der besondere Reiz der Geschichten. Zudem trägt das Ganze deshalb überraschend stark, weil Mirja Boes auch zu denen gehört, die über sich selbst lächeln können.
--Herwig Slezak