Das fliegende Auge

Michael Ballhaus

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 1. Sept. 2002
Verkaufsrang: 24161 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783827004604
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Das fliegende Auge - Michael Ballhaus
Aus der Amazon.de-Redaktion
Wollte man es provokant ausdrücken, so müsste man sagen, dass der deutsche Film im Gegensatz zum amerikanischen Kollegen keine Künstler außer Regisseure und Schauspieler kennt. Oft genung hat es den Anschein, als ob alle anderen Beteiligten neben den Genannten reine Handwerker sind. Einer, der diese Annahme ganz sicher auf beiden Seiten des Atlantiks nachhaltig widerlegen konnte, ist Kamera-Profi Michael Ballhaus. Kaum ein anderer hat wie er eines bewiesen: dass Vertreter seiner Zunft viel eher Directors of Photography als Kameraleute sind.
Nicht weniger als 80 Filmen in 40 Jahren Berufserfahrung hatDie Ehe der Maria Braun), Wolfgang Petersen (Air Force One), Francis Ford Coppola (Bramstoker's Dracula) oder eben mit Martin Scorsese (Die letzte Versuchung Christi, Goodfellas oder Gangs of New York), die Liste ist lang und beeindruckend. Hohe Zeit also, sich mit diesem Künstler der Kamera auseinanderzusetzen. Genau das hat Regisseur Tom Tykwer mit Das fliegende Auge. Michael Ballhaus. Director of Photography nun getan. Nicht, dass das Prinzip des Buchs besonders innovativ wäre. Immerhin gibt es bereits mehrere ebenfalls exzellente Werke von Filmemachern über Filmemacher - man denke in diesem Zusammenhang besonders an Truffauts Hitchcock oder Peter Bogdanovichs Wer hat denn den gedreht? Interviews -, die sich allesamt der Interviewform bedienen.
Tykwers Werk ist aber definitiv das erste deutschsprachige Werk, das sich ausnahmsweise einmal nicht mit anderen Regisseuren auseinandersetzt. In mehr als 50 Stunden Gespräch entwickelt Michael Ballhaus in auch für Laien sehr verständlichem Sprachstil ein Bild seiner Arbeit oder gibt Auskunft über den Unterschied seiner Arbeit in Deutschland und Amerika. Dabei kann der Leser beinahe die angenehme Atmosphäre spüren, die zwischen den beiden Partnern existiert haben muss. Hier stimmte die Chemie! Und da der sehr hübsch gestaltete Band dann auch noch adäquat bebildert ist, lässt sich eigentlich nur ein Fazit ziehen: Projekt gelungen, bitte mehr davon! -Constanze Quanz
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