Picasso beim Stierkampf

Werner Spies

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 29. Okt. 2002
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Picasso beim Stierkampf - Werner Spies
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Im Werk des großen Spaniers Pablo Picasso stellt der Stierkampf eine Metapher für den männlichsten aller menschlichsten Existenzkämpfe dar. Umso glücklicher war der Umstand, der den damals 26-jährigen Foto-Enthusiasten Hubertus Hierl aus Regensburg 1966 nach Südfrankreich in eine Stierkampf-Arena führte: Dort erblickte er den Maler, der ihm in guter Laune Aufnahmen mit seiner neuen Leica-Kamera erlaubte. Die Fotos gerieten Hierl zur eindrucksvollen Dokumentation des letzten Auftritts Picassos, zu diesem Zeitpunkt 85 Jahre alt, in der Öffentlichkeit. Fotografiegeschichtlich mögen die Bilder Hierls, der hauptberuflich als Grund- und Hauptschullehrer sowie als Herausgeber und Autor eines Verlags für Unterrichts- und Bildungsmedien arbeitet, eher in die zweite Riege lichtbildnerischen Schaffens gehören: Zeitgeschichtlich aber sind sie ein großartiges Dokument. Denn so, wie Picasso beim Stierkampf die Aufnahmen des tatsächlichen Duells zwischen Matador und Tier mit den Reaktionen des genialen Malers -- zum Teil erstmals veröffentlicht -- konfrontiert, wird deutlich, wie stark Picasso bei jedem Stoß der Speere emotional mitging und bei der schweren Verletzung eines beliebten Kämpfers auch mitlitt. So wird auf eindrucksvolle Art und Weise deutlich, dass der Stierkampf im Werk des Künstlers nicht bloße Metapher war, sondern biografisch bedingtes, sehr reales Phänomen. Am Ende eines der Kämpfe überreicht ein Torero in alter Tradition dem im Volke überaus beliebten Picasso als Zeichen seiner Anerkennung das abgeschnittene Ohr des besiegten Stiers; Picasso gibt es weiter an seine junge Frau Jacqueline Roque. Hierl und Werner Spieß, der den wundervollen Text zum Bildband verfasste, möchte man nach dieser Publikation zumindest den Lorbeer für einen der gelungensten Bildbände zum Leben Picassos schenken. --Thomas Köster