Giftige Tiere: Chemische Waffen in der Tierwelt

Theresa Greenaway

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 1. April 2003
Verkaufsrang: 157796 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783836945714
ASIN: 3836945711 (Amazon-Bestellnummer)
Giftige Tiere: Chemische Waffen in der Tierwelt - Theresa Greenaway
Vor allem bei den kleinen Bewohnern dieser Erde, die sich nicht durch Reißzähne oder hohe Fluchtgeschwindigkeiten auszeichnen, wird gestochen, gebissen, genesselt und gespuckt. Da gibt es beispielsweise einen Käfer, dem die Evolution eine der wohl unglaublichsten Waffen beschert hat. Über einen komplizierten Mechanismus aus Drüsen und Ventilen kann der "Bombadierkäfer" in seinem Hinterleib nämlich einen chemischen Cocktail anmischen, der es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat. Treffen diese chemischen Substanzen in einer Kammer aufeinander, kommt es augenblicklich zu einer Explosion, in dessen Folge der Angreifer mit einer kochend heißen Flüssigkeit überschüttet wird.
Das ist nur eine der unglaublich faszinierenden Geschichten aus diesem hervorragenden Buch, daß sich vor allem durch die aufwendigen Illustrationen auszeichnet. Das erfahrene Visual Effects Team des englischen Senders BBC zeichnet für diese völlig neuartige Darstellung durch naturgetreue Modelle verantwortlich. So lassen sich die Giftdrüsen der Trichterspinne, die Nesselzellen der tödlich giftigen Seewespe oder der Stachel des australischen Schnabeltieres in einer Detailliertheit erkennen, wie es durch Fotos oder Zeichnungen in derart anschaulicher, ja dramatischer Art und Weise nicht möglich wäre.
Das Buch ist einerseits ein Bilderbuch, das Kindern und Jugendlichen genauso gefallen wird, wie Erwachsenen, andererseits schafft Theresa Greenaway mit ihren kurzen und prägnanten Texten eine wissenschaftlich fundierte Darstellung von Sinn und Funktionsweise dieser tierischen Abwehrmechanismen. Auf diese Weise gelingt es ihr, das Augenmerk vom Ekelhaften und Gruseligen weg zum Staunen und Verstehen zu lenken, denn auch wenn das Schleichen und Krabbeln von Schlangen und Tausendfüsslern vielen eine Gänsehaut bereitet, so ist die Erkenntnis wichtig, daß es sich hier um wichtige und überaus sinnvolle Mechanismen im natürlichen Kampf ums Überleben handelt. -J. Schüring