Krautrock: Underground, LSD und kosmische Kuriere

Henning Dedekind

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 30. April 2008
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Krautrock: Underground, LSD und kosmische Kuriere - Henning Dedekind
Vierzig Jahre nach 1968 ist es höchste Zeit für eine musikalische Spurensicherung. Denn 1968 befand sich Deutschland im gesellschaftlichen Umbruch: Eine junge Generation revoltierte gegen Bürgertum, Springer-Presse, den Muff unter den Talaren und amerikanische Vormundschaft. Mit der geistigen Abnabelung von der Bundesrepublik der Eltern ging die Ablehnung der bestehenden kulturellen Werte einher. Beseelt von dem Gedanken, über Neugier und Offenheit den Weg zu einer deutschen Identität innerhalb der modernen Popkultur zu finden, machten sich bundesweit Musiker auf die Suche nach einem eigenen Sound. In Köln formierten sich Can, in Düsseldorf Kraftwerk, in Berlin Tangerine Dream, und aus einer Münchner Kommune heraus entstand die multimedial konzipierte Gruppe Amon Düül. Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen: Ash Ra Tempel, Cluster, Faust, Guru Guru, Kraan ...Die deutsche Rockmusik befreite sich von ihren angelsächsischen Fesseln und machte einen großen Sprung nach vorn: Anarchis
che Klangwände, wirre Elektronik und kosmische Musik, nicht selten unter dem Einfluss bewusstseinserweiternder Drogen eingespielt, bereiteten den Boden für spätere Trends wie Techno oder Industrial. Auch jenseits des Ärmelkanals wurde man bald hellhörig und prägte einen etwas abfälligen Begriff für die musikalischen Umtriebe der schwerblütigen Teutonen: Krautrock. Doch nach einer radikalen Bildersturmphase verlor die Bewegung rasch wieder an Schwung. Die anfängliche Euphorie wich leerem Bombast; man kehrte zu traditionellen Formen zurück. Wenig später kam die Neue Deutsche Welle.