Als Sklave im Osmanischen Reich und bei den Tartaren: 1394-1427

Johann Schiltberger

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 15. Okt. 2008
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Als Sklave im Osmanischen Reich und bei den Tartaren: 1394-1427 - Johann Schiltberger
Schiltberger war der erste Deutsche, der in so früher Zeit tief in die orientalische Welt eindrang und hierüber berichtete. Er reiste als Sklave im Kriegstross türkischer und mongolischer Könige und berichtete über die mongolischen Kriegszüge, über die religiösen Sitten und Gebräuche und über die Mythen der vielen Religionen, die um die Gunst der Menschen wetteiferten.
Der Leser hört von den politischen Umwälzungen, die sich während dieser Zeitspanne im Vorderen und Hinteren Orient abspielten. Jedoch berichtet Schiltberger nicht nur von Kriegsfahrten und Eroberungen, er hat auch Land und Leute, Sitten und Gebräuche scharf beobachtet und sich Sagen und Erzählungen, die er an den Lagerfeuern hörte, gut gemerkt. Ein Thema liegt ihm als Teilnehmer eines Kreuzzugs natürlich besonders am Herzen: die Religion. So erhalten wir ein lebendiges Bild der erstaunlichen Vielfalt des religiösen Lebens in der Heidenschaft, wie Schiltberger sich ausdrückt. Schiltbergers Bericht ist das erste Zeugnis eines deutschen Reisenden, der von Ereignissen aus dem türkischen und mongolischen Reich berichtet. Dieser Bericht liegt hier zum ersten Mal in neuhochdeutscher Fassung vor. Schiltberger war in Kleinasien, Ägypten, im Zweistromland und in Südrussland. Es ist fast schon angebracht, von einem deutschen Marco Polo zu sprechen. Sein entscheidender Nachteil im Vergleich m
it dem berühmten Weltreisenden war jedoch sein Status. Marco Polo reiste auf eigene Faust, Schiltbergereher unfreiwillig. Ich war Kriegsgefangener und nicht mein eigener Herr, so sagt er selbst in seinem Vorwort. Seine Reiseroute wurde durch die politischen Ereignisse bestimmt. Bei jedem Machtwechsel wechselte Schiltberger als lebendes Inventar den Besitzer und musste dahin gehen, wohin sein neuer Herr zog. Es ist reizvoll und nicht weniger interessant, einen Reisbericht zu lesen, dessen Routen durch das Schicksal und Kriegsglück bestimmt wurden. Mit Sicherheit bleibt der Leser dadurch stets an den Brennpunkten der Geschichte Vorderasiens. Auch diePerspektive des einfachen Soldaten, die der Erzähler als Sklave gezwungenermaßen einnimmt, gibt dem Bericht seine besondere Note. Sie bringt uns den