Blue Note - Die Biographie - Die erste Biographie über das wichtigste Jazz-Label der Welt

Robin Cook

Buch, Gebunden
Ausgabe vom Febr. 2004
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Blue Note - Die Biographie - Die erste Biographie über das wichtigste Jazz-Label der Welt - Robin Cook
Ein Buch für Fans? Ein Buch für Spezialisten? Die Biografie von Blue Note, einem legendären Jazzlabel aus New York, bietet in erster Linie eine nahtlose Chronik aller Aufnahmen, die Labelchef Alfred Lion zwischen 1939 und 1967 gemacht hat. Man sollte mit den Künstlern dieser Zeit vertraut sein, möglichst viele ihrer Platten kennen, sonst wird man sich ein wenig langweilen, denn bei der Fülle der besprochenen Sessions konnten die Musiker im Einzelnen nicht porträtiert werden. Hier hätten Fotos viel geholfen, schade dass auch dafür kein Platz war: die Beschreibungen von Blue Notes Büro, von Proberäumen und Aufnahmestudios, von Szenen die sich dort abspielten, das alles würde für den Leser sehr viel lebendiger, hätte er noch etwas zum Anschauen.
Verfasser Richard Cook hat es vor allem auf biografische Vollständigkeit angelegt, aber vielleicht hätte man doch einige der 300 Seiten dem Bild opfern sollen: die vielen musikwissenschaftlichen Analysen, die der Autor bereithält, hemmen den Lesefluss und gehen im Grunde am Thema vorbei. Richtig spannend sind vor allem das erste und die beiden letzten Kapitel: Hier wird etwas vom Flair der Zeit vermittelt - der Idealismus zweier Deutscher Jazzfans (Alfred Lion und Frank Wolff), die sich im New Yorker Musikdschungel der 40er-Jahre durchzusetzen versuchen; im letzten Teil des Buches die Konkurrenz durch den Rock'n'Roll, der Verkauf von Blue Note an Liberty Records, Lions Ausscheiden, die lähmenden 70er-Jahre und schließlich die Renaissance und die Geschichte von Blue Notes Fortbestehen bis heute. Ein faszinierendes Buch für Kenner, für Fans des akustischen Hot-Jazz, die die Thelonious Monks, die Art Blakeys, die Horace Silvers und Wayne Shorters verehren. -Katharina Lohmann