Wüstennomaden - Als Frau mit Kamelen durch den Sudan

Arita Baaijens

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 2005
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Wüstennomaden - Als Frau mit Kamelen durch den Sudan - Arita Baaijens
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Afrika spielt an sich schon eine untergeordnete Rolle in unserer medialen Wahrnehmung, doch über Sudan ist das Wissen der meisten noch dürftiger. Derweil ist die Republik Sudan das größte afrikanische Land und beinahe acht Mal so groß wie Deutschland. Doch außer Hiobsbotschaften über Hungerkatastrophen und gewalttätige Auseinandersetzungen weiß man hierzulande wenig über den Saharastaat. Die niederländische Journalistin Arita Baaijens bringt da Licht ins Dunkel. Seit Jahrzehnten durchquer t sie regelmäßig die Wüsten Afrikas. Ihr spannendstes Abenteuer stellt dabei die Reise durch den Nordwesten des Sudan dar, und in Wüstennomaden berichtet sie davon -- ausgiebig und sehr persönlich. Wie einst die großen Karawanen überwindet sie mit Kamelen die Sandmeere, zieht durch Wadis und über die Savanne, vorbei an der Oase der tausend Dattelpalmen und bis nach Ägypten. Ausgerechnet im Krisengebiet Darfur im Sudan startet sie eine Reise auf dem Kamel durch lebensfeindliches Gebiet -- wobei man anfügen muss, dass die erzählte Reise im Jahr 2000 und somit deutlich vor dem Eskalieren des Bürgerkriegs stattfand. Was nicht bedeutet, dass es vorher ruhig war. Im Gegenteil. Wer die tiefschürfenden Erzählungen von Baaijens liest, sieht die Katastrophe bereits heraufziehen. Denn aufgrund vieler Überfälle und kriegerischer Konflikte können hier selbst Einheimische nicht auf bewaffnete Begleiter verzichten. So muss auch die Holländerin nicht nur einen Führer, sondern auch Krieger mitnehmen. Die Erlebnisse mit den Menschen, die Wildheit der Landschaft und die uralte Kultur entschädigen sie jedoch für alle Strapazen -- und bescheren dem Leser spannende Einblicke in ein unbekanntes Land. Interessant sind auch Baaijens? kritische Anmerkungen über völlig falsche Entwicklungshilfe. Fazit: Die Wüstennomaden ist eine spannungsgeladene Hommage an die Sahara und an ihre furchtlosen Bewohner. Man wünschte sich nur, dass der Farbfototeil in der Mitte der rund 250 Seiten umfassenden Lektüre noch großzügiger ausgefallen wäre.-- Christian Haas