Über Schall - Ernst Machs und Peter Salchers Geschoßfotografien

Hg. von Christoph Hoffmann und Peter Berz

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 30. Juni 1997
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Über Schall - Ernst Machs und Peter Salchers Geschoßfotografien - Hg. von Christoph Hoffmann und Peter Berz
Schneller als der Schall fliegen die Geschosse auf den Momentfotografien, die 1887 der österreichische Physiker Ernst Mach und sein Kollege Peter Salcher veröffentlichen. Bis heute immer wieder reproduziert, sind sie die Zeugnisse einer spektakulären Versuchsserie, mit der überschallschnelle Bewegungen und Strömungen zu einem eigenem physikalischen Wissen werden. Das vorliegende Buch durchdringt diese neu entstandene Welt jenseits von 'Mach 1', wie sie ihrem ersten Erforscher zu Ehren bezeichnet wird, von zwei Seiten her. Im ersten Teil des Buches wird in einer Reihe von Dokumenten die Entstehung dieses neuen Wissens von Überschallvorgängen ausführlich dargestellt. Ihr Kernstück bilden faksimilierte, transkribierte und mit einem Realien-Kommentar versehene Passagen aus einem Notizbuch Machs, das die Erscheinungen auf den Geschoßfotografien alphabetisch-mathematisch bearbeitet. Diesen Aufzeichungen, mit denen zum ersten Mal exemplarisch ein wichtiges Stück von Machs Arbeits- und Denkweise ediert wird, stellen die Herausgeber eine Analyse des komplexen Experimentierprozesses und seiner Medien zur Seite. Den Abschluß dieses Dokumenten-Teils bildet der Abdruck des klassisch gewordenen Aufsatzes von 1887, in dem Mach/Salcher Experimente und Theorie der beschriebenen Vorgänge präsentieren. Der zweite Teil des Buches versammelt medien-, wissenschafts- und kunsthistorische Arbeiten, mit denen verschiedene Autorinnen und Autoren die Vor- und Nachgeschichten des Mach/Salcherschen Experiments aufspannen. Die Beiträge führen von der Geschichte des Schalls über Medien der Physik, wie Wasser und Luft, auf technische Schnittstellen: elektrische Funken und Fotografie. Sie öffnen den Raum kultureller Verflechtungen der Mach/Salcherschen Fotografien und suchen nach dem Punkt, an dem ein Experiment des 19. Jahrhunderts technische Episteme des 20. Jahrhunderts wird: in der Raketenentwicklung, im Durchbruch durch die mythische Größe 'Schallmauer' und dem ersten bemannten Flug jenseits Mach 1 im Oktober 1947. Experimentelle Urszene und epistemologische Weiterungen dieses faszinierenden Stücks Wissensgeschichte werden flankiert von einem Vorwort des Wissenschaftshistorikers Hans-Jörg Rheinberger und einem Nachwort des Literaturwissenschaftlers Anselm Haverkamp.