Rüstungsforschung im Nationalsozialismus - Organisation, Mobilisierung und Entgrenzung der Technikwissenschaften

Hg. von Helmut Maier

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 31. Juli 1998
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Rüstungsforschung im Nationalsozialismus - Organisation, Mobilisierung und Entgrenzung der Technikwissenschaften - Hg. von Helmut Maier
Die Errichtung eines autarken »Wehrstaates« bildete ein wesentliches Ziel des nationalsozialistischen Regimes. Gemeint war die materielle Aufrüstung der Wehrmacht zur Vorbereitung der Eroberungs- und Vernichtungskriege, sowie die Umstellung der Wirtschaft auf eine heimische Rohstoffbasis. »Rüstungsforschung« erstreckte sich fortan nicht mehr nur auf Forschung und Entwicklung der Waffensysteme. Sie betraf auch die autarkiewirtschaftlich relevanten Aufgabenstellungen. Der bislang in der Historiographie verbreiteten These von der Wissenschafts- und Technikfeindlichkeit des NS-Regimes steht der Befund gegenüber, daß Rüstungsforschung im Kontext von Aufrüstung und Autarkisierung von Anfang an eine elementare Rolle zugewiesen wurde.
Im vorliegenden Band wird Rüstungsforschung in drei Komplexen analysiert. Im Abschnitt »Wissenschaftspolitik und Forschungsplanung« wird gefragt, welche Konstanten den Interdependenzen von Wissenschaft, Industrie und Politik vom Ersten Weltkrieg bis ins »Dritte Reich« zugrunde lagen. Im Abschnitt »Industrieforschung und Rüstungstechnologie« wird veranschaulicht, mit welchem Ergebnis die expandierenden Forschungkomplexe der Elektro-, Luftfahrt- und Stahlindustrie mehr oder weniger »erfolgreich« zu den expansiv-militärischen Aktivitäten des NS-Regimes beitrugen.
Das Ausmaß politisch-weltanschaulicher Einflußnahme auf die Wissenschaften, ihre Gesellschaften und schließlich ihre Forschungsgegenstände bildet einen Schwerpunkt des Abschnittes »Institute und Disziplinen«. Umgekehrt wird gefragt, wie sich Forscherpersönlichkeiten jenseits der Selbsttäuschung, als Wissenschaftler per se »unpolitisch« zu handeln, dem Regime gegenüber positionierten.