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Tutanchamun. Weltberühmt und doch voller Geheimnisse, denn noch immer liegt vieles aus dem Leben des berühmtesten aller Pharaonen im Dunkeln. Als Tutanchamun die Bühne der Geschichte betrat, war Ägypten als politische Einheit bereits 1500 Jahre alt, das war im 14. Jahrhundert v. Chr. Tutanchamun ist aber auch das Synonym für eine einzigartige Historie von Entdeckern, Grabräubern und Gelehrten. Christine El Mahdy, Gründerin der Egyptian Society, unterscheidet die öffentliche und die private Seite der Archäologie. Sensationen auf der einen, penible Detektivarbeit auf der anderen. Letzterer widmet sie ihr Buch, und beginnt mit Howard Carter, der erst nach jahrzehntelangem Mut und Durchsetzungsvermögen für all seine Mühen belohnt wurde, als er 1922 im Tal der Könige auf das beinahe unversehrte Grab des jugendlichen Herrschers stieß. Im zweiten Teil des Buches schildert El Mahdy das Ägypten zur Zeit des Pharaos, seine Gesellschaft, die politischen Strukturen und den Religionsstifter Echnaton. Dem Menschen Tutanchamun gehört schließlich der dritte und wichtigste Teil. Hier schreibt sie über ihre eigenen akribischen Arbeiten zu Tutanchamun, an deren Anfang eine Kiste mit Gesteinsbruchstücken im Keller eines kleinen englischen Provinzmuseums stand. Diese war einst für das Museum in Boston bestimmt gewesen, doch auf dem Adresszettel stand Bolton und nicht Boston. Ein schicksalhafter Druckfehler der El Mahdy über 50 Jahre später einen sensationellen Fund bescherte. In ihrem Buch vereint El Mahdy die fachliche Kompetenz mit ihrem wunderbar mitreißenden Schreibstil, der an einen Kriminalroman erinnert, und an dessen Ende neue Ideen zum Tode des Pharaos stehen. Warum war Tutanchamuns Schädel rasiert, und wieso erfolgten Mumifizierung und Bestattung in großer Eile? Die Antworten sind genau so wenig spekulativ wie spektakulär, und dennoch kein bisschen weniger aufregend. -J.Schüring |
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