Himmel, Hölle, Heilige - Visionen und Kunst im Mittelalter.

Peter Dinzelbacher

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 2002
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Himmel, Hölle, Heilige - Visionen und Kunst im Mittelalter. - Peter Dinzelbacher
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Das lateinische Mittelalter ist nach wie vor die historische Epoche, zu der es den meisten Menschen schwer fällt, einen Zugang zu bekommen. Ein Grund dafür ist die herausragende Bedeutung des Christentums für das gesamte Mittelalter, das jeden einzelnen Aspekt des Lebens durchdrang; ohne dieses Verständnis wird einem die Faszination dieser Welt verschlossen bleiben. Einen wesentlichen Raum im mittelalterlichen Leben nahmen daher auch Berichte über alttestamentliche Erzählungen, Märtyrer, Heilige, Wunder und Mystik sowie Visionen ein. Dem Phänomen der Visionen und Schauungen im Mittelalter sowie deren Darstellung in der mittelalterlichen Kunst ist Peter Dinzelbacher in Himmel, Hölle, Heilige. Visionen und Kunst im Mittelalter nachgegangen. Die ausführliche Einleitung untersucht nach definitorischen Darlegungen zu Charakteristika und Unterschieden von Vision (Schauung, Gesicht, profan, gottgegeben), Traum und Erscheinungen die wechselseitige Beziehung und Beeinflussung von Vision und Kunst. Gab es bereits im frühen Christentum der Spätantike Visionsberichte, so können für die Zeit ab dem 12. Jahrhundert bis zum Ausgang des Spätmittelalters die meisten Quellentexte und deren Umsetzung in der Kunst nachgewiesen werden. Erst seit dem 14./15. Jahrhundert wurde die Vision als unmittelbare Botschaft Gottes durch Ereignisse und langfristige Vorgänge wie Papstschisma und Reformation diskreditiert. Der Bildteil umfasst 54 im Aufbau identische Abhandlungen über visionäre Quellentexte und davon inspirierte bildliche Darstellungen: biografische Angaben zur Person des Visionärs, historischer und kultureller Kontext, Skizzierung der Vision mit Quellenzitat, dem sich kunst- und kulturhistorische Beschreibung und Besprechung der Handschriftenminiaturen, Bildtafeln, Gemälde etc. anschließen. Die Beiträge bestechen durch präzise Formulierungen und profunde kenntnisreiche Ausführungen zu jedem einzelnen Aspekt. Man merkt die fachliche Kompetenz, Sorgfalt und Durchdringung der Materie durch den Autor. Darüber hinaus liegt hiermit ein prächtiger Bildband mit hochwertigem Papier und hoher Druckqualität des Bildmaterials vor. Eine Bibliografie sowie Anmerkungen und Nachweise zu jedem besprochenen Kunstwerk und ein Glossar mit historischen und theologischen Fachtermini, Personen und Sachen runden diese aus mediävistischer Sicht Gewinn bringende Lektüre und Zusammenstellung ab. --Osseline Kind