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Ein Markenzeichen des Autors, der sich selbst undramatisch nannte, ist der so genannte Cliffhanger-Effekt, der darin besteht, im allerletzten Moment eine Wendung einzubauen, die ungeheure Spannung erzeugt. Nur so ist es zu erklären, dass auch heute noch ein Hörspiel von 1959 wie Paul Temple und der Fall Spencer so fesseln kann. Paul Temple, gerade aus dem Urlaub zurückgekommen, trifft mit seiner Frau Steve den Impresario Robert Dreisler. Tags darauf wird dessen Tochter, eine Schauspielerin, ermordet. Einzige Anhaltspunkte für die Ermittlungen sind eine Schallplatte und die Notiz eines Unbekannten namens Spencer. Es gibt zwar etliche Verdächtige, doch Paul Temple, der Mann mit dem untrüglichen kriminalistischen Gespür und dem unvergesslichen Spruch "bei Morpheus", bleibt skeptisch ? Eine echte Erklärung für die Faszination, die von den Kriminalhörspielen ausgeht, gibt es nicht. Fest steht nur, dass ihre feine, zeitlose Spannung dazu führt, dass man die vier CDs in einem Rutsch anhören will. Vielleicht liegt es an dem sympathischen Paar - wobei Steve für den heutigen Geschmack wahrscheinlich viel zu viel Verständnis für ihren immer in Fälle verstrickten Gatten aufbringt -, vielleicht an der ausgezeichneten Sprecherleistung von René Deltgen und Annemarie Cordes in den brillanten Dialogen, vielleicht auch an der eigens komponierten Musik von Hans Jönnson, wahrscheinlich aber einfach dem geschickten Zusammenspiel aller Faktoren. Das WDR-Hörpspiel von 1959 bietet jedenfalls noch heute raffinierte Unterhaltung der feinen englischen Art und garantiert als echter Durbridge bis zur letzten Minute Spannung. Hörspiel, Spieldauer: ca. 258 Minuten, 4 CD. Mit Booklet. -culture.text |
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