Ein Leben mit dem Blues: Die Autobiographie

B. B. King, David Ritz

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom Juni 2005
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Ein Leben mit dem Blues: Die Autobiographie - B. B. King, David Ritz
Der Blues ist heute keine Teufelsmusik mehr wie damals, als seine Erfinder ihn unter ihr Publikum brachten: Schwarze Amerikaner standen bis in die 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts drauf oder verdammten ihre alte Musik in die Hölle und predigten Gospel. Sie wussten warum. Die Zeiten sind vorbei und einer der letzten Helden des Blues singt heute rund um den Globus von seinen Themen, von den Dingen, die ihn auch mit 75 Jahren noch treiben. Während die gesamte Literatur des Blues sich in Sachen Sex bisher eher scholastisch betätigte und dazu neben Drugs and Crime ebenso fundierte wie biedere Feldforschung bot, tritt B.B. King mit seinem Co-Autor David Ritz die Tür ein zum Boulevard-Journalismus. Das werden manche Puristen verabscheuen, Plattensammler kommen mit dem Produkt nicht auf ihre Kosten und Gitarrenfans verdursten angesichts der Informationen, die King in seiner im Trend liegenden Autopsie genüsslich sezieren lässt. Dem Team King/Ritz gelingt nämlich eine voyeuristisch angelegte Palette zum Landarbeiter, der als Underdog in Amerika heranwächst, damit nicht glücklich ist, um so mehr an Musik Gefallen findet, schließlich mit Platten Geld verdient, ca. 15 Kinder zeugt, mehrere Ehen in den Sand setzt und letzten Endes halbwegs zufrieden damit ist, Pop-Geschichte geschrieben und viele Weiber gehabt zu haben. Solche Stories sind in der Popszene oft genug gedruckt worden und stets langweilig geraten. Diese hier ist bisher in der Welt des Blues einmalig, was nicht heißt, dass sie literarisch wertvoll ist. Sie bietet aber erstmals die oral history eines Stars, der sich im Erzählen keinerlei Schranken auferlegt. -Uli Lemke