Musik und Moneten

Robert Lyng

Buch, Gebunden
Ausgabe vom Nov. 2001
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Musik und Moneten - Robert Lyng
Wohl jeder, der sich ernsthaft mit der Produktion von Musik befasst, wird von einer Veröffentlichung seiner Werke träumen. Der Weg dorthin führt in der Regel über den Vertragsabschluss mit einer Plattenfirma. Dass hier zahlreiche Fußangeln lauern und Erfolge an der Ladenkasse noch lange keine Einkommensgarantie für den Musiker bedeuten, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Robert Lyng vermittelt in Musik & Moneten essenzielles Grundwissen für alle, die kein teures Lehrgeld bezahlen möchten.
Lyng ist seit vier Jahrzehnten im Musik-Business tätig; er war nicht nur als Musiker, Produzent und Song-Texter aktiv, sondern auch als Promoter und Talent-Scout. Er kennt also beide Seiten des Geschäfts und kann sich sowohl in die Lage der Musiker, als auch in die der Plattenindustrie versetzen. Dass seine Sympathien den im Vertragspoker meist Unterlegenen, nämlich den Künstlern, gehören, ist dem Buch allerdings anzumerken. Dies dürfte durchaus im Interesse des typischen Lesers sein, schließlich besitzen die einschlägigen Firmen bereits entsprechendes Know-how.
Musik & Moneten ist - was angesichts der Thematik auch kaum überrascht - nicht immer leichte Kost. Der Autor vermeidet zwar so weit wie möglich trockenes Juristendeutsch, der eine oder andere Fachbegriff lässt sich freilich nicht umgehen. Hat man sich jedoch erst einmal in die Materie eingelesen, wird man das Buch nicht mehr so schnell aus der Hand legen. Geradezu faszinierend ist es, mit welchen Tricks einige Plattenfirmen arbeiten. Lyng plaudert hier freigiebig aus der Schule - selbstverständlich ohne Namen zu nennen.
Der unumgänglichen Einführung in relevante Rechtsbegriffe folgen detaillierte Informationen zur Kostenaufteilung, zu Musik- und Videoproduktion. Äußerst beeindruckend sind auch die Kapitel zu Beteiligungs- und Abrechnungsfragen geraten. Dem aufmerksamen Leser kann man nach dieser Lektüre so schnell nichts mehr vormachen. Abgerundet wird das Buch durch eine Checkliste für Plattenverträge, einige Beispielverträge und -rechnungen sowie ein umfangreiches Literaturverzeichnis.
Lesern, die von Musik & Moneten mehr erwarten, als den oberflächlichen Anriss der Thematik, kann der Titel uneingeschränkt empfohlen werden. Umfang und Tiefe des Buches sind vorbildlich. Selbst Rechtsanwälte können es zur Weiterbildung nutzen. Für alle, die beruflich mit der Plattenindustrie zu tun haben, Musiker, Produzenten, Manager oder auch Musikverleger, zählen Bücher wie dieses zur Pflichtlektüre. -Holger Otto