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Mehr als ein halbes Jahrhundert war das Magnetband ein erstrangiges Speichermedium für Ton- und Bildaufzeichnungen sowie kaum vorstellbare Daten-Mengen jeder Art. Aber nicht nur dem Rundfunk, den Ton- und Filmstudios oder dem Fernsehen, auch dem "Endverbraucher" ermöglichten Tonbandgerät, Video- und Camcorder eigene Aufzeichnungen. Erstmals konnte man Rundfunk- und Fernsehprogramme privat aufzeichnen, archivieren, mixen und sich damit unabhängig von starren Programmrastern in Radio und TV machen. Heute ist diese Aufzeichnungstechnik — Synthese von feinmechanischen Laufwerken, stetig verfeinerter Elektronik und Informationsspeichern aus Chemieprodukten — nur noch in Restgebieten vertreten. Allerdings ist in Ton- und Bildarchiven weltweit ein beachtlicher Teil unseres kulturellen Erbes aus einem halben Jahrhundert auf Magnetband gespeichert: Es ist also keine Zeit mehr zu verlieren, um zumindest die Entstehung, Entwicklung und Perfektionierung jener Technik zu dokumentieren, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum wohl vielseitigsten Kulturspeicher-Medium für Fernseh- und Hörfunkprogramme, für die Musikindustrie und zur Datenkonservierung aufstieg. Der vorliegende Band folgt dabei den Biographien zahlreicher Erfinder der Magnetspeichertechnik und zeigt dabei nicht nur die Hauptlinien der technischen Entwicklungen auf, sondern führt in einem Geschichtspanorama auch vor, wie Deutschland noch vor wenigen Jahrzehnten ein hoch-innovatives, industrielles und geistiges Zentrum für Erfinder und Erfindungen im Bereich technischer Kulturspeicher war. |
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