Gast-Häuser und historische Hotels in Italien

Susanne Wess

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 1. März 2006
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Aus der Amazon.de-Redaktion

Die Geschichte eines Landes lässt sich erlesen, erzählen oder aber erschlafen. Denn wer jemals in einem altertümlichen Kloster, antiken Schloss oder einer traditionsreichen Patriziervilla genächtigt hat, weiß: Man saugt die Historie auch nachts mit jedem Atemzug ein. Schließlich ist innerhalb solch ehrwürdiger Mauern die Vergangenheit des Hauses, der Region, der Bewohner allgegenwärtig, was jedoch nicht bedeutet, dass auf die Annehmlichkeiten der Gegenwart verzichtet werden muss. Bei den 101 vorgestellten Unterkünften des ungewöhnlichen Guides Gasthäuser und historische Hotels in Italien ist das der Fall. Die vorgestellten Quartiere sind nicht zu vergleichen mit ges(ch)ichtslosen Hotelketten. Sämtliche Empfehlungen, die den Sprung ins Buch redaktionellen Gesichtspunkten und nicht großzügigen Sponsoren verdanken, sind aber auch alles andere als einstürzende Altbauten. Vielmehr handelt es sich um topmoderne Häuser mit altertümlichen Fassaden. Die textlichen Hinweise auf Internet-Anschluss, die detaillierte Darstellung akzeptierter Kreditkarten und im Falle der Stadthotels das Beschreiben von Parkhäusern beweisen das. Die flotte Schreibe der Autorin und Italienkennerin Susanne Wess ist auch nicht von gestern. Zwar muss sie ihr Wissen über den jeweiligen Landstrich, die Pächterfamilie, die jüngsten Innovationen in ein relativ starres Grafikkorsett zwängen, doch im Textaufbau finden sich erfreulicherweise mehrere Varianten. Ein breites Spektrum ist auch bei der Auswahl der Unterkünfte festzustellen. Von der billigen Jugendherberge bis zur Luxusherberge ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Man darf allerdings nicht von der Bildqualität auf die Qualität des Hauses schließen, denn manch Grand Hotel wird nur schlecht abgelichtet. Keine Beanstandungen erzeugt die beiliegende Italienkarte, auf der noch einmal deutlich wird, dass selbst in den touristisch vernachlässigten Regionen Molise und Puglia sowie auf Sardinien und Sizilien Häuser berücksichtigt werden. Bleibt eigentlich nur eine Frage: Warum ist im Einführungsteil der Citroën C5 HDI, mit der das Autorenteam um Susanne Wess durch die Lande tourte, von so großer Bedeutung, dass ihm mehrere Absätze gewidmet werden? Wahrscheinlich verbindet sich damit eben auch eine interessante Geschichte. --Christian Haas