Es ist doch nur ein Hund ...: Trauer um Tiere

Claudia Pilatus, Gisela Reinecke

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 30. Januar 2008
Verkaufsrang: 54559 (je kleiner desto beliebter)
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Es ist doch nur ein Hund ...: Trauer um Tiere - Claudia Pilatus, Gisela Reinecke
Wenn ein geliebtes Tier stirbt, empfinden viele von uns tiefe Verzweiflung über diesen Verlust und stellen sich vielleicht gleichzeitig die Frage, ob es legitim ist, so um ein Tier zu trauern. Die Gefühle schwanken zwischen »Nie wieder ein Hund« oder »Ich bin schuld« bis zu »Ich kann mit niemandem darüber sprechen«.
Die Autorinnen, eine Diplom-Psychologin und eine Journalistin, haben den Versuch gewagt, über all diese Gefühle zu schreiben.
»Dies ist kein Trostbuch, weil kaum etwas tröstet, wenn wir Abschied von einem geliebten Lebewesen nehmen müssen. Das Buch kann aber helfen, sich auf den Verlust vorzubereiten und, wenn der schlimmste Schmerz verklungen ist, neuen Mut zu schöpfen und wieder zu lernen, froh zu sein.«


Statt dessen handelt es sich überwiegend um eine Zusammenstellung literarischer Zitate von mehr oder weniger berühmten Menschen, die ihre Tiere verloren haben. Sowohl der Inhalt als auch das Layout bieten keinen roten Faden. Man schlägt ratlose eine Seite nach der anderen um, das vergeblich zu suchen, was im Inhaltsverzeichnis versprochen wurde. Echte Erlebnisse (kursiv) wechseln ab mit Zitaten (normaler Druck). Zwischendurch immer mal ein oder zwei Sätze von allgemeinen Weisheiten über den Tod.
Ganz und gar nicht zustimmen kann ich dem Text auf S. 73:
Die Trauer um ein Tier überwinden wir schneller als die Trauer um einen Menschen. [], wobei als Bestätigung Konrad Lorenz zitiert wird: In einem sehr wesentlichen Punkt ist jenes [das Sterben eines Hundes] doch leichter zu ertragen als dieses [der Tod eines Menschen]: der Platz, den der menschliche Freund in deinem Leben ausfüllt, bleibt leer für immer, der deines Hundes kann jedoch wieder ausgefüllt werden.
Wenn man will, kann man Menschen und Hunde genauso ersetzen, und wie vermessen zu behaupten, dass man die Tauer um ein Tier schneller überwindet als die um einen Menschen. Dies ist ganz sicher eine ganz individuelle Angelegenheit, der viele Hundebesitzer widersprechen werden, zumal viele Tiere ganz besonders für ältere Menschen auch so etwas wie Kinder sind.
Mir fehlt in diesem Buch eindeutig die menschliche Wärme. Wenn ich ein Tier verloren habe  oder in Kürze verlieren werde  möchte ich keine Ansammlung von Zitaten und psychologischen Aussagen. Ich möchte in den Arm genommen und getröstet werden. Dies gibt das Buch leider nicht her und vertut somit die einmalige Chance, seinen Lesern etwas ganz Besonderes zu schenken.