Clint Eastwood: Ich bin nur ein Typ, der Filme macht

Richard Schickel

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 12. April 2010
Verkaufsrang: 25222 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783941378582
ASIN: 3941378589 (Amazon-Bestellnummer)
Clint Eastwood: Ich bin nur ein Typ, der Filme macht - Richard Schickel
Ist es zu fassen? Hollywoods knarzigster, maulfaulster Bursche, der in fast allen seiner Filme als großer Einsamer die Fieslinge dieser Welt in die Schranken wies und darüber hinaus das seltene Wunder vollbrachte, als Schauspieler wie auch als Regisseur gleichermaßen geachtet zu sein, der Mann, der das Gesicht des Italo-Western prägte, der Dirty Harry war -, die Leinwandlegende Clint Eastwood wird achtzig! Anlass genug für Edel Germany, ein veritables 3-Kilo coffee table book auf den Markt zu werfen. Fazit vorab: Auf 300 Seiten passiert wenig Neues, höchste Schmökergefahr ist dennoch garantiert.
Der Meister selbst, sonst kein Freund solcher Elogen, hat dem befreundeten Filmkritiker Richard Schickel das Vorwort gestiftet. Eastwoods Lebensmotto "Blicke nie zurück, denn irgendwas könnte dich einholen?, wirkt dabei wie eine zwischen den Zähnen eines seiner Filmhelden herausgepresste Weisheit. Schickel beleuchtet die im Grunde stets gleichbleibende filmische Konstellation: Einsame, vom Leben gebeutelte Figuren finden über den Kampf zurück ins Leben, Schlichte, cleane amerikanische Familienwerte, ohne viel Worte und ohne dabei ins Kitschige zu verfallen. Dabei absolut hollywoodfreundlich dank niedrigster Budgets. Das System Eastwood.
Den größten Teil des Buches stellt die satt bebilderte Karrierestrecke. Von den bescheidenen Viehtreiberanfängen als Rowdy Yates in der TV-Serie "Rawhide?, über den Ausflug in die merkwürdige Welt des Sergio Leone, der den Western neu definierte, den fünf "Dirty Harry?-Streifen, die Eastwood endgültig Kult werden ließen, bis hin zur Regie-Meisterleistung in "Erbarmungslos?, mit der Warners "schwächelnder Hausstar?, wie Eastwood Ende der 80er-Jahre gehandelt wurde, grandios in die Spur zurückfand. "In the Line of Fire?, "Mystic River?, Million Dollar Baby?, "Gran Torino? Clint Eastwood hatte sich endgültig unsterblich gemacht.
P.S.: Kleiner Wermutstropfen: Angesichts des stolzen Preissegments hätte man sich in Sachen Lektorat und Übersetzung etwas mehr Sorgfalt gewünscht. Neben zahlreichen kuriosen Sprachbildern, wie sie die oft eilige Übersetzung aus dem Amerikanischen produziert, treibt der Druckfehlerteufel in einer solchen Werkschau erstaunlich häufig sein häßliches Unwesen und macht auch vor fettgedruckten Titelüberschriften (Bood Work!?) nicht halt. Doch blicken wir nicht pingelig zurück. This book made my day!?Ravi Unger