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Mit Roxy Music kreierte Sänger Bryan Ferry Glam-Rock, auf seinen Soloalben widmet sich der Gentleman des Pop seit 25 Jahren dem mondänen Gesangstil. Nach Taxi und seinen Lieblingsliedern der 60er und 70er Jahre ist As Time Goes By sein zweiter Ausflug in die Musikgeschichte, diesmal in die 30er Jahre. Bereits 1973 interpretierte er für sein Solodebüt These Foolish Things den gleichnamigen Cole Porter-Song. Nun hat er drei weitere für sein Swing-Album ausgewählt - "Miss Otis Regrets", "You Do Something To Me" und "Just One Of Those Things" und als Hommage an ein weiteres Jugendidol "Lover Come Back To Me" von Charlie Parker. Im Unterschied zu den Bands des Neo-Swing-Revivals verzichtet er auf Eigenkompositionen und interpretiert lieber mit Raffinesse und Charme die Originale. Die insgesamt 15 kultivierten Songs aus dem klassischen Broadway-Repertoire zwischen Swing, Jazz und Musical zelebriert der ansonsten eher unterkühlte Ferry mit leidenschaftlicher Hingabe. Nach dem Auftakt und Titelsong, der legendären Casablanca-Filmmusik, folgt "I'm In The Mood Of Love" mit Perkussions und Streichern ungewöhnlich instrumentiert. Auf dem elegischen, kammermusikartigen "Where Or When" setzt er das "ondes martenot", einen französischen Vorläufer des elektronischen Keyboards ein, "Sweet And Lovely" besticht durch bluesige Duke Ellington-Stimmung und wilde Dschungel-Posaune, "Falling in Love Again" ist eine wunderbare, zärtliche Interpretation des Marlene Dietrich-Klassikers im Walzerrhythmus. Um den altmodischen Flair der Evergreens zu bewahren, sang er sie mit einer handverlesenen Big Band teilweise gar in Mono ein und griff auf Originalinstrumente zurück. Nur mit dem Arrangement zu "You Do Something To Me" wagte er den gelungenen Stilbruch mit argentinischen Tango-Musikern. -Ingeborg Schober |
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