Mr.Fantasy

Traffic

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 4. Januar 2000
Verkaufsrang: 65038 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0731454649629
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Mr.Fantasy - Traffic
MR.FANTASY

Als Stevie Winwood im April 1967 mit Dave Mason, Jim Capaldi und Chris Wood die Band Traffic gründete, hatte der junge Keyboarder und Vokalist von knapp 20 Lenzen schon mehr an Erfahrung gesammelt, als so mancher auch dem Alter nach "alter Hase" ?- mit der Spencer Davis Group und Hits wie "Keep On Running" oder "I'm A Man". Als Hit-Band von eigenen Gnaden war sein neues Quartett ebenfalls binnen kurzem etabliert: In fixer Folge schoben Traffic die Singles "Paper Sun", "Hole In My Shoe" (beide als Boni hier dabei) und "Here We Go Round The Mulberry Bush" in die Top Ten der britischen Charts, ehe dann im Dezember '67 das Debüt-Album Mr. Fantasy folgte. Der Titeltrack "Dear Mr. Fantasy" zeigt dabei eine der Essenzen von Traffic: bluesig grundiertes Rock-Gerüst, umkränzt von Winwoods seelenvoller Stimme, der Rhythmus zunächst verschleppt, dann rockig gesteigert; das zwischen forciertem Tempo und Woods lyrischer Flöte pendelnde "Dealer" bietet eine weitere wesentliche Komponente des Traffic-Sounds. Was im Falle des Briten-Quartetts nicht heißt, das vom psychedelischen Zeitgeist inspirierte, von Masons Sitar getragene komplexe "Utterly Simple" sei untypisch; ebensowenig die feine Ballade "No Face, No Name, No Number", von Hair-Actrice und Mick-Jagger-Gespielin Marsha Hunt gecovert.
Egal ob Beatles, Small Faces oder Cream, in jenen Zeiten zählte auch ein Nonsens-Stück zum guten Ton; Traffic lieferten ihren Beitrag mit "Berkshire Poppies". "House For Everyone" würde sich durchaus unter Kurt Weills Theatermusik gut machen, und das jazzige "Giving To You", bei dem Winwoods B3-Hammondorgel, Woods Flöte und Mason an der Gitarre die Soliplätze tauschen, zeigt einmal mal ihre Spiel- und Experimentierfreude. Während die originalen zehn Songs im Stereo-Sound imponieren, kommt das Dutzend Bonus-Tracks ?- fast alle Album-Originale plus unter anderem "Hole In My Shoe" oder das von Blood, Sweat & Tears gecoverte "Smiling Phases" ?- in Mono daher; dafür bringt die "Island Remasters"-Serie die Oldie-Goodies aber auch durch die Bank klanglich deutlich auf Vordermann. -Claus Böhm