Don'T Mind If I Do

Culture Club

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 2000
Verkaufsrang: 174279 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0724384866624
ASIN: B00002ZZ2L (Amazon-Bestellnummer)
Don'T Mind If I Do - Culture Club
Dieses Album soll schrecklich sein. Ist es aber nicht. Das ist das erste kleine Wunder. Das zweite kleine Wunder besteht darin, dass der wieder vereinte Culture Club nicht nur liebenswert, sondern wahrscheinlich sogar (was die Musik betrifft) dieses Mal besser geworden ist. Zum großen Teil kommt dies daher, dass Boy Georges Selbstvertrauen gestiegen ist. Es hat sich gleichzeitig mit seiner Glaubwürdigkeit als DJ und als echter Popstar entfaltet. Er hat seine Sentimentalität einer Herz- und Schmerzkönigin behalten, aber selten hat seine Stimme so sicher und so vollendet geklungen. Tracks wie das lebhafte Eröffnungsstück "I Just Wanna Be Loved" und "Your Kisses Are Charity" könnten direkt Colour By Numbers entnommen sein, und selbst die inzwischen voraussagbare Huldigung an David Bowie ("Starman") ist nicht halb so kitschig wie man erwarten könnte. Na gut, die Musik mag zwar immer noch unverkennbar typisch Culture Club sein, (gefühlvoll orchestrierte Begleitung im Reggae-Stil), aber das gefällt uns ja auch immer noch. -Everett True
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Mit dem neuen Album Don't Mind If I Do knüpft das britische Quartett Culture Club an seine Anfangserfolge und 80er-Jahre-Hits wie "Do You Really Want To Hurt Me" an. Nach zwölf Jahren hat Glamour Boy George nach einer kunterbunten Solokarriere in der alten Besetzung Jon Moss (Schlagzeug), Mikey Craig (Bass) und Roy Hay (Gitarre) die Dub-Maschinen und den Ragga-Anheizer rausgeholt und erneut den Brückenschlag zwischen weißem Pop und schwarzem Soul gewagt. Allerdings auf der ganz sicheren Seite mit sattem Sound aus Geigenklang, Bläsern, Chorgesang und wohltemperierten Arrangements. Rasta-Boy George singt natürlich ausschließlich von der Liebe.
"I Just Wanna Be Loved" hat Hitqualitäten, die Ballade "Maybe I'm A Fool" ist bester Schmeichel-Soul, der von "Sign Language", einer hübschen Dance-Nummer, abgelöst wird. Ein bisschen lateinamerikanisch geht es auf "Black Comedy" zu, und "Truth Behind Her Smile" ist eine ganz besonders schöne, romantische und kitschige Ballade. Angenehm aus dem Rahmen fallen die drei letzten Stücke, bei denen sich der Poesiealbum-Sänger vom Mix aus Reggae und Motown Soul verabschiedet. "Confidence Trick" ist ein langsam verschleppter Rock mit Heavy-Metal-Gitarren und Alternative-Anleihen. Und die Coverversion von David Bowies "Starman" aus dem Ziggy Stardust-Album anno 1972 bringt dieses witzige Pop-Kleinod hoffentlich wieder ins Gedächtnis der Hörer zurück. Der Schluss fällt mit der kammermusikartigen Elegie "Less Than Perfect" ungewöhnlich ernst und traurig aus. Auch ein Boy namens George wird einmal erwachsen. -Ingeborg Schober