Gloomy Sunday

Various

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 1. Januar 2002
Verkaufsrang: 806237 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4030746510125
ASIN: B00003L30P (Amazon-Bestellnummer)
Gloomy Sunday - Various
Achtung, Lebensgefahr! Diese CD ist mit Vorsicht zu genießen. Rezsö Seress, der 1935 "Das Lied vom traurigen Sonntag" in einem Budapester Restaurant komponiert hat, beging Selbstmord. Und Hunderte von Menschen schieden seitdem ebenfalls mit dem Chanson freiwillig aus dem Leben. Kein Wunder, bei solch einer melancholischen Melodie und Textzeilen wie den folgenden: "Trauriger Sonntag, dein Abend ist nicht mehr weit. Mit schwarzen Schatten teil' ich meine Einsamkeit. Schließ' ich die Augen, dann seh' ich sie hundertfach. Ich kann nicht schlafen, und sie werden nie mehr wach. Ich seh' Gestalten zieh'n im Zigarettenrauch, laßt mich nicht hier, sagt den Engeln, ich komme auch. Einsame Sonntage hab' ich zu viel verbracht. Heut' mach' ich mich auf den Weg in die lange Nacht. Bald brennen Kerzen, und Rauch macht die Augen feucht. Weint doch nicht, Freunde, denn endlich fühl' ich mich leicht. Der Atemzug bringt mich für immer heim. Im Reich der Schatten werd' ich geborgen sein".
Die Verfilmung des Nick-Barkow-Romans Das Lied vom traurigen Sonntag, welche die Liebe einer Frau zwischen drei Männern in den dreißiger Jahren beschreibt, führt in den Ursprungsort der Hymne der Selbstmörder. Leider spiegelt der Soundtrack nicht die gesamte Geschichte dieses Liedes mit dem gefährlichen Zauber anhand der diversen Einspielungen von Artie Shaw über Billie Holiday bis hin zu Serge Gainsbourg oder Sinead O'Connor wider. Statt dessen gibt es 99er Ausgaben wie Marianne Faithfulls Version, Elvis Costellos akustisches Arrangement, eine deutsche Interpretation des (auch im Film mitwirkenden) Schauspielers Ben Becker oder Heather Novas als Single erschienenes Titelstück. Doch das sind ebenfalls stets überzeugende Beispiele, daß das Lied von Liebe und Tod zum Sterben schön ist! In Anbetracht der möglichen suiziden Nebenwirkungen beachten Sie bitte die CD-Kritik oder fragen Sie Ihren Internet-Mailorder und das Beerdigungsinstitut. Aber sagen Sie später nicht, Sie seien vor diesem Album nicht gewarnt worden! -Thomas Hammerl