Dongs of Sevotion

Smog

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 3. April 2000
Verkaufsrang: 98872 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 5034202007623
ASIN: B00003WTJS (Amazon-Bestellnummer)
Dongs of Sevotion - Smog
Bill Callahan alias Smog zieht uns mit seinen Songs wieder in den Bann. Gute 60 Minuten können wir ihn bei seinem einsamen Weg durchs Leben begleiten. Wenn das letzte von elf Liedern ausgeklungen ist, geht er alleine weiter, und wir fragen uns erneut: Wie viele schwarze Löcher kann eine Seele haben? Dabei ist es dem wortkargen Mann anscheinend gelungen, einige davon zu stopfen. Das Vorgänger-Album Knock Knock deutete einen etwas optimistischeren Callahan an, und dieser Trend setzt sich fort.
Nicht, dass sich der amerikanische Singer/Songwriter zum frohgelaunten Schwätzer gewandelt hätte: Der Meister reduzierter Low-Fi Klänge zeigt sich wieder spröde und voll trockenem Humor, gleichzeitig aber gelockert und offener. Das Cover zeigt ihn mit Gitarre in einer vom Tageslicht erhellten Kirche, Mitte der 90er hätte er das selbe Motiv wohl noch an einem grauen Regentag fotografieren lassen. Der Titel, eine sinnentleerte Verdrehung von Songs Of Devotion (Lieder der Ergebenheit), ist ein weiteres Indiz für einen neuen Smog. So fordert er in dem leicht groovenden Song "Dress Sexy At My Funeral" seine gute Frau auf, sich sexy auf seiner Beerdigung anzuziehen und ein paar Sex-Geschichten zu erzählen. Bei "Hard Road" schlägt Smog die Gitarre knapp und hart an, "Easily Led" entpuppt sich als minimalistische Ballade, "Bloodflow" mit seinem Mädchen-Chorgesang dagegen ist fast schon ein Pop-Song. So wechseln auf diesem von John McEntire (Tortoise) produzierten, immer wieder an Velvet Underground erinnernden Album laufend die Stimmungen. Aber am Ende wissen wir, dass es Bill Callahan besser geht. -Sven Niechziol