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John Patituccis eigener Weg begann 1995 mit Mistura Fina. Damals entdeckte der Spross einer musikbegeisterten Familie aus Brooklyn die Klangwelt Brasiliens für sich. Schrittweise befreite er sich von da an von den Klischees der Kategorisierung, die ihn als Hausbassisten der späten Fusion-Combos von Chick Corea beengten. Aus dem GRP-Klon wurde ein experimentierfreudiger Modernist, der mit zunehmender Begeisterung neben den elektrischen Instrumenten den Kontrabass erforschte und sich trotz persönlicher Rückschläge der Verfeinerung seiner künstlerischen Sprache widmete. So zählt der heute 40-jährige Musiker zu den derzeit versiertesten Koryphäen seines Fachs, dessen Neuveröffentlichungen nicht mehr nur mit Wohlwollen, sondern mit Neugier erwartet werden. Imprint hält, was die Metamorphose Patituccis verspricht. Sekundiert von hervorragenden Kollegen, wie dem panamesischen Pianisten Danilo Perez, dem Saxofonaufsteiger Chris Potter oder Jack DeJohnette am Schlagzeug, bekommt der Bandleader die Möglichkeit, sich in einen latingetönten Kosmos dicht geknüpfter Klangnetzwerke fallen zu lassen. Imprint bietet genügend Raum für Patituccis melodieorientierte Solo-Exkurse am sechsaitigen E-Bass, fordert ihn aber auch als Harmoniearbeiter im Hintergrund der Mitstreiter heraus. Die zehn überwiegend eigenen Kompositionen kultivieren den Spaß am Zusammenspiel, getragen von der grundlegenden Kraft gelungenen künstlerischen Miteinanders. Sie führen Patitucci weiter aus der Betäubung der studiotechnischen Perfektion heraus, die frühere Projekte nüchtern und kalt hatte wirken lassen. Die Musik gewinnt an Persönlichkeit und kreativer Identität. Die Richtung stimmt. -Ralf Dombrowski 1 |
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