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Dazu muss es zunächst einmal ordentlich krachen, um die dunstige Luft rein zu machen. Beethovens Gewittermusik aus der Pastorale mit der Dresdener Staatskapelle sorgt zuerst einmal für atmosphärische Klarheit. Sodann wird wiederum ein ostdeutsches Orchester, das Leipziger Gewandhaus, zeigen, wie hummelig rasch und präzise es Rimsky-Korssakoffs Highlight Hummelflug wiedergeben kann. Es surrt und saust nur so durch die Lüfte. Von der Bauernwelt über die Tierwelt in die Götterwelt! Auf den wolkigen Höhen wohnt Jupiter. Dort hat Mozart versucht, den Göttervater mittels seiner c-Dur-Symphonie zu belauschen. Und all seine göttliche Großzügigkeit, seine Liebesabenteuer und Schalkereien führt uns im andante cantabile die Dresdner Staatskapelle vor. Beethovens Piano-Strurm (d-Moll-Sonate), Mahlers feierliches "Urlicht" aus der Auferstehungssymphonie und Debussys "Mondenglanz" (Suite bergamasque) lassen die Luft auf höchst unterschiedliche Weise Gestalt annehmen, suppig bis gläsern. Geradezu wie geschaffen für diese luftige Auswahl scheint die Harfenbearbeitung des berühmten "Liebestraum Nr.3" von Franz Liszt, ursprünglich für Klavier, nun aber mit der geisterhaften Leichtigkeit einer Harfe (Jutta Zopf), durch die der Wind säuselt. Vielleicht wäre solch ein Arrangement für die folgenden, nicht minder bekannten Kinderszenen op.15 von Robert Schumann, ebenfalls von Vorteil gewesen. Mit der Schwüle Gustav Mahlers (Nr.5, cis-Moll-Symphonie), seinem Adagietto, das seit der Verfilmung von Tod in Venedig assoziativ untrennbar mit nebeliger Schwermut und dekadenter todesnaher Depression verbunden ist, endet die Auswahl. Zeit für Beethovens klärendes Gewitter! Fangen wir also noch einmal von vorne an! -Mara Nottelmann-Feil |
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