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Das Ansinnen, einen Song von Shirley Bassey remixen zu wollen, sei in etwa so, als wolle man einen Martini rühren, der bereits geschüttelt wurde. Ein unverzeihlicher Stilbruch und zum Scheitern verurteilt, weil man der personifizierten Grandezza keine Superlative mehr aufsetzen kann. Doch ausgerechnet jener Mensch, der diese Prognose abgab, Propellerheads-Mann Alex Gifford, hat mit dem ihm eigenen Understatement genau das getan, was er ebenso fürchtet wie James Bond einen Knick in der Bügelfalte: Mit Partner Will White beteiligte er sich am Remix-Projekt der Meisterwerke von Shirley Bassey und steuert eine Version des James Bond Themas "Goldfinger" bei. Eine Frage der Ehre, dass die Propellerheads die großen Gesten der Grande Dame des dramatischen Popsongs noch ein bisschen aufplustern - schließlich bewegen sie sich seit längerem in einem bondifizierten Universum und haben bereits mit der Lady höchstpersönlich gearbeitet. Die Überraschungen muss man also an anderer Stelle suchen und sich dabei auf Details konzentrieren, denn allen zehn Neuinterpretationen haftet der Respekt vor den Originalen an. So verstärkt das awayTEAM die Nuancen von "Where Do I Begin" ebenso wie Kenny Dope dies bei "Light My Fire" tut. Wild Oscar dagegen nimmt "Big Spender", setzt es auf den Beifahrersitz einer '69er Corvette und rast auf einer Verfolgungsjagd durch die Straßen von San Francisco. Den spannendsten Ansatz eines leider zu selten über die Erwartungen hinauswachsenden Albums gelingt Mark Brydon von Moloko: Er hat sich mit "If You Go Away" einen unbekannteren Track ausgewählt, dessen melodramatischen Einstieg er galant in eine Vision dessen überführt, was Rave-Sounds im Jahr 2000 noch auszurichten im Stande sind. Damit formuliert Brydon nicht nur das Original respektvoll neu, sondern gibt auch eine Perspektive auf den Dancefloor der Zukunft und hat damit das Konzept des Remixes am konsequentesten verfolgt. -Björn Döring |
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