Mit aller Macht - Primary Colors

John Travolta, Emma Thompson, Billy Bob Thornton

DVD
Ausgabe vom 4. Oktober 1999
Verkaufsrang: 25185 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4010324020147
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Mit aller Macht - Primary Colors - John Travolta, Emma Thompson, Billy Bob Thornton
Der Schlüsselroman über den Präsidentschaftswahlkampf eines Gouverneurs aus den Südstaaten der USA unverkennbar Bill Clinton wurde zu einem Bestseller. Regisseur Mike Nichols machte daraus die bissigste Polit-Satire der letzten Jahre. Mit...

Der auf dem Roman eines Anonymus (alias Journalist Joe Klein) basierende Film gehört zu den großen Box-Office-Enttäuschungen des Jahres 1999, trotz seiner fast ausnahmslos hervorragenden Kritiken. Viele potenzielle Zuschauer scheint das Gefühl beschlichen zu haben, diese politische Farce wollte von der Clinton/Lewinsky-Affäre profitieren. Da bevorzugten die Zuschauer denn doch lieber die echte Affäre und ihre Ausschlachtung in den Medien. Lässt man die Real-Komödie um Präsident Clinton und seiner Praktikantin Lewinsky einmal außer Acht, gewährt der Film einen aufschlussreichen und humorvollen Einblick in die grausame Realität der amerikanischen Präsidentschaftspolitik.
John Travolta ist Jack Stanton, ein Präsidentschaftskandidat, der jedoch von zwei Problemen gebeutelt wird. Erstens: Da gibt es das Gerücht, er habe sich sexuell mit einer Minderjährigen vergnügt. Zweitens: Wie kann man dieses Gerücht auf seinen Gegner um die Präsidentschaft (Larry Hagman) abwälzen und diesen damit ruinieren? Zwar steht ihm seine Frau (Emma Thompson) treu zur Seite, seine Kampagnen-Planer (Billy Bob Thornton, Maury Tierney, Adrian Lester) geraten ob der beiden wirklich nicht kleinen Probleme in arge Gewissensnöte, wie auch seine älteste Freundin (Kathy Bates), die einen Riecher für Verrat und verlorene Ideale besitzt und nicht weiß, ob sie weiterhin die Kraft aufbringt, in diesem Geschäft zu bestehen.
Meisterlich wurde der Roman von Regisseur Mike Nichols und seiner Autorin Elaine May als eine komplexe, ausgeklügelte Komödie mit jeder Menge Szenen verfilmt, die einem nach dem Anschauen nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen. Dies ist ihnen gelungen, ohne dabei die Dramatik des Stoffes zu vernachlässigen. Angeführt von Travoltas superber Darstellung (die eine eindeutige Reminiszenz an Bill Clinton darstellt, ohne diesen einfach nachzuäffen), präsentiert der Film eine Geschichte von großer moralischer Komplexität und fordert den Zuschauer am Ende selbst auf, sich eine Meinung über die Politik (und ihre Spielregeln) zu bilden. -Jeff Shannon