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"Wenn ich nur ein Werk mit auf die einsame Insel nehmen darf, so wähle ich Koroliovs Bach, denn diese Platte würde ich, einsam verhungernd und verdurstend, bis zum letzten Atemzug immer wieder hören." (György Ligeti) Musik für die extreme Einsamkeit, für den Hunger und den Durst, die Askese, die andauernde Wiederkehr, Musik für das letzte Ausatmen und mit Hilfe der Repeattaste für die Fließbandarbeit unserer Zeit. Welch ein gewaltiger Anspruch! Nicht nur Zerstreuung, Sinnfindung durch eine Musik, die Bach bescheiden "Zweyter Theil der Clavierübung" nannte! Der Moskauer Pianist Evgeni Koroliov hat sie neben den anderen großen Klavierwerken Bachs eingespielt. Die Clavierübung bestehend aus einem italiensichen Konzert und einer französischen Ouverture kann man heute sehr oft hören, aber nur selten mit solch einer durchdachten Präzision bei gleichzeitiger hoher Ausdruckskraft wie von Koroliov. Der Wahl-Hamburger und Hochschullehrer, der in den großen Konzertsälen Europas und Amerikas zuhause ist, trägt die Disziplin und Konzentration eines russischen Spitzensportlers in seine musikalische Arbeit. Er verbindet sie mit großer Lebendigkeit und garniert sie mit jahrzehntelanger Spielerfahrung. Er ist in dieser Kombination ein Glücksfall für die Bach-Liebhaber. Neben der Clavierübung sind die Chromatische Fantasie und Fuge (BWV 903), vier Duette (BWV 802-805) und die c-moll Fantasie und Fuge (BWV 906) in gleicher Brillanz zu gustieren. Wem dies für die einsame Insel noch nicht genug ist, sei auf die ebenfalls im Rahmen der Edition Bachakademie von Koroliov eingespielten Goldberg-Variationen, Infentionen und Sinfonien (BWV 772-801) verwiesen. Die Clavierübung jedenfalls ist "denen Liebhabern zur Gemüths Ergötzung verfertiget", schreibt Bach auf dem Titelkupfer. Auf, ergötzen wir uns! -Mara Nottelmann-Feil |
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