Akte X 14: Biogenesis [VHS]

Video, Videokassette
Ausgabe vom 16. März 2000
Verkaufsrang: 5396 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4010232000804
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Akte X 14: Biogenesis [VHS] -
"Ich kam hierher auf der Suche nach etwas, an dessen Existenz ich nicht glaubte. Ich bin gegen meine Überzeugung geblieben, trotz allem was ich je als Wahrheit anerkannt habe. [...] Wie kann ich das, was ich sehe, mit dem vereinbaren, was ich weiß?" Dies sind die Worte von Agent Scully (Gillian Anderson), mit denen der zweite Teil des Biogenesis-Dreiteilers beginnt. An einem einsamen, verlassenen Strand an der Elfenbeinküste entdeckt Scully im Meer den Beweis für die Existenz außerirdischen Lebens: Ein gestrandetes Raumschiff aus dem All. Mit diesem Bild entließ Akte X seine Zuschauer aus der sechsten Staffel mit dem Hinweis "Fortsetzung folgt...". Und dies ist nun die Auflösung der Geschichte, was Scully am Strand der Elfenbeinküste entdeckt hat.
Die Geschichte, die sich aus dieser Entdeckung ergibt, ist rund. Was will man mehr, könnte man jetzt fragen? Die Antwort ist einfach: Antworten - und keine Fragen mehr!
Die sechste Staffel von Akte X hat in Sachen Verschwörung eine ganze Reihe von Antworten geliefert. Das Bemühen der Macher, die Verschwörung zu einem logischen Ende zu bringen, war immer wieder spürbar. Unter dieser Prämisse betrachtet ist Biogenesis als Gesamtwerk betrachtet eher eine Enttäuschung. Suggerierte die letzte Episode der sechsten Staffel mit der Entdeckung des unbekannten Flugobjektes, dass Mulder (David Duchovny) und Scully näher an die "Wahrheit" herantreten als jemals zuvor, entwickelt sich die Aufklärung (in Form der ersten beiden Episoden der siebten Staffel) zu einer Enttäuschung. Dies sollte nicht missverstanden werden. Inszenatorisch ist der Dreiteiler auf dem höchsten Niveau, dass Akte X bislang erreicht hat, und auch die Geschichte, die sehr viele Antworten auf inzwischen seit Jahren gestellte Fragen liefert, hat einige große Momente.
In letzter Konsequenz aber bleibt die Geschichte inkonsequent. Es werden Antworten gegeben, doch wirklich konkret ist keine von ihnen. Es ist das alte Problem der Verschwörungs-Episoden der Serie. Man steht vor einer weißen Wand, doch irgendjemand sagt: Ganz weiß ist die Wand nicht, sie ist eher gräulich. In dem Moment, in dem man das Grau erkennt, kommt wieder irgendjemand daher, der uns sagt: Grau - das ist doch Grün. Doch ist sie grün? Oder will dieser jemand nur, das wir glauben, die Wand sei grün. Ein oder zwei Wendungen (und Fragen) dieser Art können interessant sein, wird jedoch jede Erkenntnis in Frage gestellt, wird die Betrachtung nach einiger Zeit langweilig. Und genau dies geschieht dieser Episode. Sie ist "rund", aber all die Wendungen, all die Momente, in denen die Geschichte wieder und wieder in Frage gestellt wird, wirken in ihrer Masse ermüdend. -Christian Lukas