Cleopatra, Teil 1 & 2

Billy Zane, Timothy Dalton, Rupert Graves

DVD
Ausgabe vom 12. Juni 2000
Verkaufsrang: 33401 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0685738125029
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Cleopatra, Teil 1 & 2 - Billy Zane, Timothy Dalton, Rupert Graves
Aufwendig inszenierte Fernsehzweiteiler aus den USA, die längst nur noch refinanziert werden können, wenn sie weltweit Käufer finden, brauchen sich in Sachen Aufwand und Besetzung nicht mehr hinter ähnlichen Kinoproduktionen zu verstecken. Cleopatra macht da keine Ausnahme. Das 1999 unter der Regie des Briten Franc Roddam entstandene Fernseh-Epos ist entsprechend üppig ausgestattet. Große Kulissen, Hunderte von Statisten, Tausende von Kostümen. Es ist beeindruckend, was Roddam visuell auf den Bildschirm gezaubert hat. Woran Cleopatra krankt, ist seine deutlich zu erkennende Zweiteilung.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht selbstverständlich die ägyptische Königin Cleopatra (Leonor Varela), die nach dem Tod des Vaters als junge Frau gezwungen ist, die Geschicke ihres Landes zu führen. Als Teil des römischen Imperiums ist Ägypten nur mehr eine Provinz. Der römische Kaiser Julius Cäsar (Timothy Dalton) aber verliebt sich in die junge, intelligente Königin. Und zwischen den beiden entbrennt eine verbotene Romanze (Cäsar ist in Rom verheiratet), die bis zum heutigen Tag die Phantasie der Menschen beschäftigt.
Teil eins ist ein Meisterstück über Intrigen, Diplomatie, verbotene Liebe und Loyalität. Loyal ist nämlich Marcus Antonius (Billy Zane, Titanic) gegenüber seinem Herrn Cäsar - obwohl er sich längst selbst in Cleopatra verliebt hat. Zwar sucht er die Nähe der Königin, doch nie würde er Cäsar hintergehen.
Nun ist aus dem Geschichtsunterricht hinlänglich bekannt, dass Cäsar von missgünstigen Senatoren ermordet wurde. Mit diesem Mord endet denn auch der erste Teil von Roddams Epos. Dem zweiten Teil geht gewaltig die Puste aus. Zwar bedeutet der Tod Cäsars nicht das Ende der Intrigen zwischen Rom und Ägypten, denn die Missgunst stirbt nicht mit Cäsar. Indem aber die tragende Geschichte der Loyalität endet, und Marcus Antonius nach dem Tod seines Herren der Angebeteten seine Liebe offenbaren darf, verliert die Geschichte einen Großteil ihrer Substanz. War es doch gerade Marcus Antonius heimliches Begehren, auf dem im ersten Teil ein nicht zu unterschätzender Teil der Spannung basierte.
Es mag sein, dass sich die Autoren hier an geschichtliche Fakten halten. Ein bisschen mehr Tempo hätte dem zweiten Teil, verglichen mit dem ungemein dynamischen ersten, dennoch gut getan. -Christian Lukas