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Im Bauche, so lautet der Titel einer harmonisch zusammengestellten Auswahl klassischer Stücke, die unmittelbar "durch den Bauch gehen" sollen. Es ist seltsam! Man will es erst nicht wahrhaben, aber diese Musik tut es tatsächlich! Das Prinzip der Auswahlkriterien ist einfach und um so erstaunlicher: Tiefe Klänge, tiefe Instrumente, langsame Tempi. Die Stunde von Cello und Bratsche schlägt! Ein dunkel timbrierter Sopran steht für die Stimme der Mutter. Natürliche Klangfarben, Rhythmen, die sich dem mütterlichen Pulsschlag annähern, getragenes Wohlempfinden. Die äußerliche Hektik soll abgebaut werden, so dass Embryonen sichere Geborgenheit erspüren können. Weiß doch die Biologie zu berichten, dass der Hörsinn als einer der ersten Sinne im Mutterleib ausgebildet wird! Komponisten vom 16. bis 20. Jahrhundert lauschen hinein in die Tiefen. Wässerige Assoziationen, etwa Camille Saint-Saens "Aquarium" aus dem "Carneval der Tiere" oder aus Debussys "Meer", klanggewordenes Fruchtwasser. Frühlingshafte Aufbruchsstimmung begleitet das entstehende Wesen: Sei es nun Vivaldis "Frühling" aus den Vier Jahreszeiten oder die verliebte Tanzmusik Prokofievs zu Romeos hoffnungsvollem Gespräch bei Pater Laurentio aus Romeo und Julia. Das Leben erwacht, das sagt die Musik! Wer die tiefen Instrumente mag und sich auf meditative Erlebnisse einlassen will, wird viel Freude an dieser gelungenen Auswahl haben. Zu den Müttern! Auch für Nicht-Schwangere ein Ohren- und Bauchschmaus. -Mara Nottelmann-Feil |
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