Der 200-Jahre-Mann

Robin Williams, Sam Neill, Embeth Davidtz

DVD
Ausgabe vom 21. März 2002
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EAN/ISBN: 4030521301986
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Der 200-Jahre-Mann - Robin Williams, Sam Neill, Embeth Davidtz
San Francisco - in der nicht allzuweit entfernten Zukunft. Der wohlhabende Geschäftsmann Richard Martin überrascht seine Familie mit einer brandneuen technischen Errungenschaft, dem familientauglichen Haushaltsroboter NDR-114. Der menschgroße HiTech-Kamerad soll das Leben der Familie künftig durch die prompte Erledigung niederer Arbeiten wie Kochen, Putzen, Reparaturen u.s.w. erleichtern, aber auch mit den Kindern spielen und sie beaufsichtigen. Seinen Namen Andrew erhält der Roboter eher zufällig und dank eines Hörfehlers des jüngsten Familienmitglieds Amanda - der reizenden Little Miss. Richard Martin, von Andrew respektvoll Sir genannt, ist von seiner Neuerwerbung begeistert. Die Dame des Hauses sichtlich weniger. Sie irritiert das geschäftige Gequietsche des eilfertigen Androiden, der nicht nur gleich nach seiner Ankunft die ehernen Robotergesetze verkündet, sondern auch bereit ist, jedem Mitglied seiner neuen "Familie" aufs Beste zu Diensten zu sein. Am meisten ist ihm Little Miss ans Herz gewachsen wenn man das so sagen darf - auch wenn sie sich ein wenig vor Andrew fürchtet. Gänzlich ablehnend jedoch ist die Haltung von Grace, dem Sorgenkind und der ältesten Tochter von Sir und Ma'am. Miss sieht in Andrew nichts weiter als eine seelenlose, dumme und jederzeit austauschbare Maschine. Boshaft gibt sie ihm bei erster Gelegenheit den Befehl aus dem ersten Stock zu springen ... eine Order, die Andrew ein paar Beulen und Blessuren einbringt. Als Andrew nach dieser bösen Tat gras- und lehmverklebt wieder ins Haus zurückwankt, stellt Sir die Regel auf, daß alle Familienmitglieder Andrew künftig wie eine menschliche Person zu behandeln haben. Und aufregenderweise benimmt sich Andrew auch bald wie ein Wesen aus Fleisch und Blut Nachdem er durch eine Unachtsamkeit das Lieblingsspielzeug von Little Miss zerstörte, ruht er nicht ...

Der 200 Jahre Mann ist an den Kinokassen kläglich gescheitert, was zu diesem Zeitpunkt zum Teil zweifellos an Robin Williams erst kurz zurückliegenden schmalzigen Auftritten in den beiden Filmen Jakob der Lügner und Patch Adams lag. Aber dieser Beinahe-Science-Fiction-Film - basierend auf Werken von Isaac Asimov - und von Chris Columbus (Mrs. Doubtfire) mit untypischer Ernsthaftigkeit inszeniert, ist wesentlich besser, als die Zuschauerzahlen vermuten lassen.
Williams spielt Andrew, einen Haushaltsroboter, der im Jahr 2005 an die Martins, eine obere Mittelklasse-Familie, verkauft wird. Der Familienpatriarch (Sam Neill) erkennt und fördert Andrews für einen Roboter eher ungewöhnliche Charakterzüge, wie zum Beispiel dessen künstlerische Begabung sowie seinen Sinn für Schönheit, Humor und die Unabhängigkeit des Geistes. Indem er das tut, schickt er den Blechmann auf eine 200 Jahre dauernde Reise, um menschlicher als die meisten Menschen zu werden. Auch wenn der Film durch die Adaption von Drehbuchautor Nicholas Kazan sehr romanhaft angelegt ist, fehlt Chris Columbus doch das Spielbergsche Selbstvertrauen um die glänzenden Möglichkeiten dieser Erzählweise konsequent auf der Leinwand umzusetzen. Dennoch bewegt sich der Regisseur von Kevin - Allein zu Haus abseits seiner vertrauten Bahnen und reift schließlich zu einem bezaubernden Geschichtenerzähler heran. Aber was diesen Film wirklich interessant macht, ist der Unterton tiefer Sehnsucht, Andrews Leidenschaft als ein futuristischer jedermann, der zur menschlichen Rasse konvertiert und alles dafür opfern würde, Liebe zu geben und zu empfangen. Für Williams eine ungewöhnliche Herausforderung, denn die Rolle hat einen bemerkenswerten ikonischen Mehrwert, weil in diesem Fall Mensch zu sein gleichsam bedeutet, mehr wie Robin Williams zu sein. Daran gibt es nichts auszusetzen. -Tom Keogh